Praxis für traditionelle chinesische & japanische Medizin im Glockenbachviertel

Wege entsehen dadurch, dass man sie geht.
Franz Kafka

    
   

Olivenbaum (Olea europaea)

Die etwa zwanzig Meter hohen Olivenbäume (Olea europaea) gehören wie die Zitrusbäume zum Landschaftsbild des Mittelmeerraums. Sie sind sehr anspruchslos und können sehr alt werden. Der gedrehte Stamm des Ölbaums wirkt vielleicht aus deshalb recht knorrig. Unermüdlich treibt er neue Äste aus, selbst wenn sein Inneres bereits abgestorben und hohl ist. Aufgrund seiner schmalen, lanzettförmigen, ledrigen Blätter, die an ihrer Oberseite graugrün, an ihrer Unterseite mit ihrer Behaarung silbrig weiß schimmern, ist die Krone des Baums sehr lichtdurchflutet. In den Blattachseln bilden sich im Juni rispenartig angeordnete Blütenstände mit gelb-weißen Blüten. Nach der Bestäubung bilden sich hier die Steinfrüchte, die im Herbst reif sind – die grünen bis blauschwarzen Oliven. Die Olivenbäume gehören zur Familie der Ölbaumgewächse (Oleaeceae).

Es gibt schätzungsweise mehr als 1.000 Olivensorten. Frische Oliven sind sehr bitter. Sie werden erst nach Monaten der Lagerung in Wasser genießbar. Durch das Einlegen in einer Salzlake und in Öl sind sie anschließend sehr lange haltbar. Alternativ kommen sie direkt in eine Ölpresse. Der botanische Name "Olea" kann mit "Öl" übersetzt werden.

Der deutsche Name "Olive" hat seinen Ursprung in der altgriechischen Bezeichnung "elaiva" für Olivenfrucht. Die ältesten Überlieferungen über Oliven stammen aus Armenien. Aus dem Armenischen sollen die Griechen ihre Worte für die Olive und ihr Öl hergeleitet haben. Funde belegen, dass Oliven schon vor 9.000 Jahren konsumiert wurden.

Legenden und Historisches rund um den Ölbaum

Athene, griechische Göttin der Städte, des Krieges und der Weisheit, stritt mit Poseidon, dem Gott des Meeres, der Legende zu Folge um die Halbinsel Attika mit der Stadt Athen. Poseidon markierte mit seinem  Dreizack auf der Akropolis, an einer salzige Quelle, sein Revier. Daraufhin pflanzte Athene neben die Quelle einen Ölbaum, um darauf hinzuweisen, dass auch sie das Land beanspruchte.  Poseidon wollte mit Athene um die Halbinsel kämpfen, doch Zeus beschloss, dass ein göttliches Gericht entscheiden solle, wem das Land zuteil werden sollte. Es entschied zu Gunsten von Athene. Der Mythos hatte zur Folge, dass im alten Griechenland in vielen Stadtstaaten gesetzlich verboten war, Olivenbäume zu fällen.

Athenes Ölbaum gilt als Urbaum aller Oliven. Er verbrannte bei einem Überfall der Perser, doch aus seiner Wurzel trieb er wieder aus. In der von Platon gegründeten Philosophenschule in Athen standen Ableger dieses Baums. Olympiasieger erhielten einst keine Goldmedaille, sondern einen Kranz aus Olivenblättern, den sie auf dem Kopf trugen.

Auch in der Bibel gibt es viele Verweise auf die Bedeutung des Ölbaums, der ein Symbol für Frieden, Wohlstand und  Glück ist. So kehrte die Taube, die Noah nach der Sintflut zur Erkundung ausfliegen ließ, mit einem Ölzweig im Schnabel zur Arche zurück, und kurz vor seiner Kreuzigung führte Jesus am Fuß des Ölbergs im Garten Getsemani in einem Olivenhain ein Gespräch mit Gott. In Kanaan, dem heutigen Syrien, sollen reichlich Ölbäume und Oliven gewachsen sein.

Heute hat zum Beispiel die Friedenstaube einen Ölzweig im Schnabel und die Weltkugel auf der Flagge der Uno wird von einem Zweig des Ölbaums umrundet.

Mögliche Wirkungen von Olivenblättern (Oleae folium) und Olivenöl (Oleae oleum)

Medizinisch können neben dem Olivenöl die Olivenblätter (Oleae folium) als auch deren Extrakte genutzt werden. Ihr Nutzen weckt zwar zunehmend das Interesse der Wissenschaft, dennoch gilt ihr Einsatz bei hohem Blutdruck, Erkrankungen des Herzens oder zur Vorbeugung von Arteriosklerose nach wie vor als traditionelle Anwendungen. So können sie die Elastizität der Gefäße verbessern, zu deren Erweiterung beitragen und einen beschleunigten Herzrhythmus beruhigen. Da sie den Gallenfluss anregen, können sie ferner einer Erkrankung der Gallenwege und Gallensteinen vorbeugen. Ebenso können sie zu einer Senkung der Blutfettwerte beitragen und Entzündungen und Krämpfe im Magen-Darm-Trakt lindern. Aus Sicht der chinesischen Medizin bewegen sie das Leber-Qi und das Herz-Blut. Außerdem tonisieren sie das Yin und kühlen auf diese Weise Hitze. Darüber hinaus können sie bei viralen Infektionen und Pilzerkrankungen unterstützend eingesetzt werden.

Für die Zubereitung eines Tees verwenden Erwachsene drei bis viermal täglich zwei bis drei Teelöffel der getrockneten Blätter und lassen diese 30 Minuten abgedeckt ziehen. Äußerlich aufgetragen wirkt Olivenöl entzündungshemmend und befeuchtend bei trockener, rissiger Haut oder Schürfwunden. Zur Behandlung von Hornhaut kann man die betroffenen Stellen mit einer Mischung aus Olivenöl und Meersalz einmassieren und dieses täglich 5 Minuten oder über Nacht einwirken lassen und anschließend abwaschen. An Stelle von Meersalz kann auch Zucker verwendet werden.

Zu den bekannten Nebenwirkungen gehören allergische Reaktionen. Wechselwirkungen mit Medikamenten, die den Blutzucker oder den Blutdruck senken bzw. den Herzrhythmus behandeln können nicht ausgeschlossen werden. Wenn Sie diese Medikamente nehmen, sollten Sie vor der Anwendung von Ölbaumblättern oder deren Blattextrakten Rücksprache mit ihrem Arzt nehmen. Bei schweren Erkrankungen des Herzens oder der Nieren sollten Sie auf medizinische Verwendung von Ölbaumblättern bzw. deren Extrakte verzichten.

Die Bachblüte "Olive" gilt als Regenerationsblüte für erschöpfte, ausgebrannte Menschen.

Quelle:
https://www.arzneipflanzenlexikon.info

https://www.walaarzneimittel.de

Bitte beachten Sie: Diese Behandlungen mit Kräutern gehören zu den wissenschaftlich / schulmedizinisch nicht anerkannten – den sogenannten naturheilkundlichen oder alternativmedizinischen - Heilverfahren. Bei anhaltenden oder zunehmenden Beschwerden sowie bezüglich möglicher Wechselwirkungen mit Medikamenten sprechen Sie bitte mit Ihrem behandelnden Arzt!