Praxis für traditionelle chinesische & japanische Medizin im Glockenbachviertel

Wege entsehen dadurch, dass man sie geht.
Franz Kafka

    
   
Borretsch

Borretsch (Borago officinalis)

Die Blätter des Borretschs (Borago officinalis) sind zwar nach wie vor Bestandteil der Frankfurter grünen Soße, dürfen also auf dem Markt verkauft werden, und auch die Blüten haben Einzug in die Küche erhalten, doch als Arzneipflanze darf das Kraut (Boraginis herba) nicht mehr verwendet werden. Ebenso sollte man sich mit dem Genuss von Gerichten, die Borretsch enthalten, etwas zurückhalten. Grund ist sein Gehalt an Alkaloiden, die mit gesundheitlichen Risiken in Verbindung gebracht werden. Ganz unberührt von dieser Problematik lassen sich Bienen, Hummeln und viele andere Insekten unverändert von Mai bis September von den dicht herabhängenden, nektarreichen Blüten des Borretsch und denjenigen seiner Verwandten, dem Beinwell und dem Lungenkraut, anlocken. Ameisen transportieren später die Samen ab, sie mögen das fette Öl - und sorgen so für die Verbreitung des Krauts.

Die Pflanze gehört zu den Raublattgewächsen (Boraginaceae) und wird etwa siebzig Zentimeter hoch. Alle oberirdischen Pflanzenteile mit Ausnahme der Kron- und Staubblätter sind borstenähnlich stark behaart. Diese Haare glänzen im Sonnenlicht silbrig. Ihre Blüten mit den fünf anfangs kräftig rosafarbenen, später leuchtend blauen Kronblättern hängen leicht nach unten, so dass man sich schon etwas beugen muss, um ihren Anblick zu genießen. Aus ihrer Mitte ragen die spitz zulaufenden Stempel und Staubbeutel hervor. Wie die Spitzen von Sternen stehen die fünf grünen Kelchblätter und fünf blauen Kronblätter kreisförmig um sie herum - ein einzigartiger Anblick. Dabei wirkt das Kraut lebendig, fließend durch die gebogenen Blütenstile und zugleich eindeutig geformt. Das kühle Blau der Blüten verweist auf die kühlende Wirkung der Heilpflanze bei Entzündungen.

Der Name "Borago" kann möglicherweise auf das lateinische Wort "borra" für "struppiges Barthaar" zurückgeführt werden. "Officinalis" verweist darauf, dass der Borretsch früher in der Offizin, dem Verkaufsraum der Apotheke verfügbar war.

Mögliche Wirkungen des Borretschsamenöls (Boraginis oleum)

Medizinisch genutzt wird das Borretschsamenöl (Boraginis oleum) zum Beispiel bei Neurodermitis, da es ähnlich wie die Samen der Nachtkerze oder des Leinsamens über einen hohen Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren verfügt. Hoch ist hier vor allem sein Gehalt an Gamma-Linolensäure. Aus diesem Grund kann das Öl auch zur Pflege von trockener oder gereizter Haut verwendet werden. Unbestätigt ist dagegen die Beobachtung von Plinius und anderen, denen zu Folge die Blüten des Borretsch fröhlich stimmen.

Kinder und Jugendliche jeden Alters, Schwangere und stillende Mütter sollten Arzneipflanzen nur nach Rücksprache mit ihrem behandelnden Arzt anwenden und auch die Dosierung mit ihm absprechen.

Quellen:
https://www.therapeutika.ch 
https://www.walaarzneimittel.de

Bitte beachten Sie: Diese Behandlungen mit Kräutern gehören zu den wissenschaftlich / schulmedizinisch nicht anerkannten – den sogenannten naturheilkundlichen oder alternativmedizinischen - Heilverfahren. Bei anhaltenden oder zunehmenden Beschwerden sowie bezüglich möglicher Wechselwirkungen mit Medikamenten sprechen Sie bitte mit Ihrem behandelnden Arzt!