Praxis für traditionelle chinesische & japanische Medizin im Glockenbachviertel

Wege entsehen dadurch, dass man sie geht.
Franz Kafka

    
   

Lungenkraut (Pulmonaria officinalis)

Das in Europa beheimatete Lungenkraut gehört zur Familie der Raublattgewächse. Es ist daher mit Borretsch und Beinwell verwandt. Lungenkraut findet man vor allem in Buchen- und Auwäldern. Es überdauert dank seines Wurzelstock (Rhizom) und wird etwa dreißig Zentimeter hoch. Das Lungenkraut bildet eine grundständige Blattrosette aus länglichen, behaarten Blättern mit charakteristischen weißen Flecken auf der Oberseite. Aus ihrer Mitte wachsen aufrechte, kantige Stängel, die ebenfalls behaart sind und wechselständig Blätter tragen. An ihrem oberen Ende bilden sich im März und April die anfangs roten, später blauen Blüten. Die Kronblätter sind zu einer Röhre verwachsen und haben an ihrem Ende fünf Zipfel.

Zu seinem Namen kam das Lungenkraut, weil die weißen Flecken auf der Blattoberseite mit Lungenbläschen in Verbindung gebracht wurden.  Auch der wissenschaftliche Name „Pulmonaria“ griff dies auf, denn das lateinische Wort „pulmo“ bedeutet Lunge. Der Zusatz „officinalis“ bezieht sich darauf, dass die alte Arzneipflanze im Verkaufsraum der Apotheke, der „Offizin” erhältlich war. Heute ist dies nicht immer der Fall, denn die Pflanze bildet die für Raublattgewächse typischen, leberschädlichen Pyrrolizzidinalkaloide. Die Ernte kommt daher nicht in den Handel, wenn die Grenzwerte überschritten werden.

Mögliche Wirkungen des Lungenkrauts (Pulmonariae herba)

Für das Lungenkraut gilt „nomen est omen“: die Pflanze wird traditionell gegen Erkrankungen der Atemwege, aber auch des Magen-Darm-Trakts eingesetzt. Sie verdankt ihre Wirkung ihren Schleimstoffen, den Flavonoiden, Gerbstoffen, Pflanzensäuren und Mineralstoffen, darunter Kieselsäure. Aus Sicht der chinesischen Medizin vertreibt Lungenkraut heißen Schleim und nährt das Lungen-Yin.

Aufgrund des fehlenden Nachweises einer Wirkung, dem Gehalt an  Pyrrolizzidinalkaloiden und der Tatsache, dass für die Behandlung sicherere Arzneipflanzen verfügbar sind, wird Lungenkraut insbesondere Schwangeren, Stillenden, Kindern und Jugendlichen nicht empfohlen.

Quellen
    • https://arzneipflanzenlexikon.info
    • https://www.therapeutika.ch
    • S. Bäumler. Heilpflanzenpraxis heute. München 2007

Bitte beachten Sie: Diese Behandlungen mit Kräutern gehören zu den wissenschaftlich / schulmedizinisch nicht anerkannten – den sogenannten naturheilkundlichen oder alternativmedizinischen - Heilverfahren. Bei anhaltenden oder zunehmenden Beschwerden sowie bezüglich möglicher Wechselwirkungen mit Medikamenten sprechen Sie bitte mit Ihrem behandelnden Arzt!