Praxis für traditionelle chinesische & japanische Medizin im Glockenbachviertel

Nichts in der Geschichte des Lebens ist beständiger als der Wandel.
Charles Darwin

    
   

Japanische Akupunktur

Ursprünge und Grundideen der Akupunktur in China

Die Akupunktur ist das im Westen vielleicht bekannteste Teilgebiet der chinesischen Medizin (TCM). Sie beruht auf der Annahme, dass von der Brust zu den Händen, von den Händen zum Kopf, vom Kopf zu den Füßen und von den Füßen zur Brust Leitbahnen, die sogenannten Meridiane, verlaufen. Hier fließt das Qi, das man sich als eine Art Lebensenergie vorstellen kann. Es bildet die Grundlage aller Körperfunktionen und der Körperwärme, aber auch der Bewegungen im Körper. Zudem soll es den Körper nähren, befeuchten und schützen. Um diese zahlreichen Aufgaben des Qis differenziert betrachten zu können, unterscheidet man daher verschiedene Varianten von Qi.

Auf den Meridianen befinden sich über die gesamte Körperoberfläche verteilt etwa 365 Punkte, über die das Qi in den Leitbahnen reguliert werden kann - die Akupunkturpunkte. Diese können beispielsweise durch Nadeln (Akupunktur), Erwärmen (Moxibustion), Massage oder Schröpfen stimuliert werden. Ergänzt werden diese Techniken durch spezielle Methoden, die unterschiedliche japansiche Meister entwickelt und weitergegeben haben. Hierzu gehört unter anderem das Sotai.

Ziel der Akupunktur ist es, den durch Einflüsse von außen oder von innen gestörten, freien Fluss des Qis wieder zu normalisieren. Auf diese Weise soll das ursprüngliche Gleichgewicht der Organfunktionen ebenso wieder hergestellt werden wie die Vitalität des Patienten.

Nach einem ausführlichen Gespräch nach den Regeln der chinesischen Medizin (TCM) erstelle ich eine Diagnose erst, nachdem ich die Meridiane, den Bauch und den Puls untersucht habe. Dabei verwende ich auch osteopathische Palpationstechniken nach der Engaging Vitality-Methode. Die Grundausbildung hierzu habe ich 2013 im Rahmen der Engaging Vitality-Kurse in München bei Dan Bensky und Charles Chace erhalten. So kann ich mögliche Ursachen für Beschwerden in anderen Körperregionen aufspüren und in die Behandlungsstrategie mit einbeziehen. Darüber hinaus kann ich auf diese Weise den Effekt meiner Behandlung überprüfen.

China, Japan und Korea - drei Länder viele Akupunkturstile

In China, Korea und Japan haben sich aus den gemeinsamen Ursprüngen über die Jahrhunderte ganz unterschiedliche Akupunkturstile herausgebildet. In meiner Praxis habe ich mich auf die Japanische Akupunktur spezialisert, greife bei Bedarf aber auch auf Techniken aus der koreanischen Akupunktur und der 5-Elemente-Akupunktur zurück. Die japanischen Behandlungsmethoden - japanische Meridiantherapie, Toyohari und die Akupunktur nach Dr. Manaka - entwickelten sich ebenso wie die koreanische SaAm-Akupunktur oder die 5-Elemente-Akupunktur auf Grundlage der alten chinesischen Klassiker. Welcher Akupunkturstil zum Einsatz kommt, richtet sich nach den Beschwerden und Anliegen des Patienten. Dabei unterscheidet sich die Behandlung von Kindern und Jugendlichen von derjenigen von Erwachsenen (siehe unten).

Gemeinsam ist den Behandlungsstilen, dass die sehr dünnen Nadeln meist nur behutsam aufgesetzt oder kaum spürbar, schmerzlos wie ein Moskitostich in die Hautoberfläche eingeführt werden. Vielfach verwende ich zudem antike Nadeln, die teilweise aufgesetzt werden, teilweise aber auch sanfte Massagetechniken unterstützen. Zu den Besonderheiten der Akupunktur nach Dr. Manaka zählt ferner das Verbinden der Nadeln mit Kabeln - aber keine Angst, sie werden nicht an den Stromkreis angeschlossen. Vermittelt wurden mir die Fertigkeiten vor allem von Stephen Birch, der alljährlich nach München kommt und mein Wissen in seinen Vertiefungskursen bereichert.

Für Kinder wurde in Japan mit dem Shonishin eine Behandlungsmethode entwickelt, bei der eine der neun antiken Nadeln, das so genannte Teishin, verwendet wird. Es wird nicht in die Haut eingestochen, sondern nur auf Akupunkturpunkte aufgesetzt. Da dies völlig schmerzlos ist, tolerieren Kinder jeden Alters diese Behandlung gerne.

Sanfte Akupunkturmethoden für Erwachsene

Die Behandlung gliedert sich je nach Akupunkturstil in mehrere Behandlungsschritte, d.h. es werden immer wieder einzelne Nadeln aufgesetzt oder eingestochen und wieder entfernt sowie bei Bedarf erwärmt (Moxibustion). Zusätzlich trage ich gelegentlich ätherische Öle auf ausgewählte Akupunkturpunkte auf. Hierbei sollen Schwachstellen gestärkt und störende Faktoren ausgeleitet werden. Vom Patienten oft unbemerkt werden dabei die Beschwerden gezielt mitbehandelt.

Selbstverständlich informiere ich Sie über jeden Behandlungsschritt und nehme hierbei Rücksicht auf Ihre Vorlieben und Abneigungen! Ergänzend führe ich bei Bedarf wenige Sotai-Übungen mit Ihnen durch oder weise Sie in Übungen für zu Hause ein. Dauernadeln, hierbei handelt es sich um winzig kleine an einem Pflaster befestigte Nädelchen, oder Tapes verlängern den Behandlungserfolg und werden ggf. zum Schluss aufgesetzt.

Shonishin: Japanische Akupunktur für Kinder

Bei Säuglingen und Kindern wende ich eine "Shonishin" genannte Behandlungstechnik an, bei der normalerweise keine Nadeln eingeführt werden. Die Meridiane und Akupunkturpunkte werden hierbei nur ausgestrichen, geklopft oder sanft stimuliert. Da Kinder und Jugendliche sehr sensibel auf diese Behandlungsform reagieren und vor Nadeln häufig Angst haben, kann auf die Anwendung von Akupunkturnadeln meist verzichtet werden. 

Je jünger die Kinder sind, desto wichtiger ist für mich das Gespräch mit den Eltern, um meine Diagnose stellen zu können. Bei älteren Kindern ist es dann bereits möglich zusätzlich die Meridiane, den Bauch und den Puls zu untersuchen. Die Behandlung ist kürzer als bei Erwachsenen und dauert im Vergleich zum Gespräch meist nur kurz.

 

Bitte beachten Sie: Diese Behandlungsmethoden gehören zu den wissenschaftlich / schulmedizinisch nicht anerkannten – den sogenannten naturheilkundlichen oder alternativmedizinischen - Heilverfahren.