Praxis für traditionelle chinesische & japanische Medizin im Glockenbachviertel

Wege entsehen dadurch, dass man sie geht.
Franz Kafka

    
   

Berberitze (Berberis vulgaris)

Die echte oder gewöhnliche Berberitze (Berberis vulgaris) nennt man auch Essigbeere oder Sauerdorn. Sie gehört zur Familie der Berberitzengewächse. Ihr deutscher Name wurde vom botanischen Namen abgeleitet. Dieser kann auf das mittellateinische Wort „berbaris“ bzw. das arabische „barbarīs“ zurückgeführt werden. Der Zusatz "vulgaris" bedeutet gewöhnlich.

Die Berberitze ist ein sommergrüner Strauch, der bis zu drei Meter hoch werden kann. Die Rinde der Zweige ist äußerlich gelbbraun bis grau, während sie innerlich gelb leuchtet. An den Zweigen setzen Dornen an, aus deren Achseln die verkehrt eiförmigen bis elliptischen Laubblätter an kurzen Blattstielen sprießen. Diese stehen in Büscheln zusammen. Ihr Blattrand ist gesägt, so dass Spitzen entstehen können, die nahezu stachelig wirken.

Die gelben, halbkugeligen bis glockenförmigen, intensiv durftenden Blüten hängen von Mai bis Juni an traubenförmigen Blütenständen. Sie setzten sich aus zwei Kreisen von jeweils sechs grüngelben Kelchblättern und sechs gelben Kronblättern zusammen. Vor den Petalen stehen sechs kurze, freie Staubblätter mit klappig aufspringenden Staubbeuteln. Die Staubfäden bewegen sich auf Druck durch Insekten schlagartig zum Griffel, sodass Pollen auf die Insekten gedrückt werden. Kurz vordem Abblühen erfolgt darüber hinaus eine spontane Selbstbestäubung.

Im Spätsommer reifen die scharlachroten, eiförmigen Früchte, die etwa einen Zentimeter lang sind und eine glatte, glänzende Oberfläche haben. Während alle anderen Pflanzenteile giftig sind, sind die Früchte genießbar, schmecken jedoch sehr sauer. Dennoch werden sie in der persischen Küche gerne in Maßen verwendet, um Gerichte geschmacklich zu verfeinern. Vögel verbreiten die in den Früchten befindlichen Samen. 

Mögliche Wirkungen der Berberitzenwurzelrinde (Berberidis cortex radicis) und der Berberitzenfrüchte (Berberidis fructus)

Die Wurzelrinde (cortex radicis) der Berberitze wurde schon in der Antike und im Mittelalter zur Behandlung von Magen-Darm-Beschwerden verwendet. Bis jetzt wurde sie wissenschaftlich noch nicht ausgiebig untersucht. Man vermutet jedoch, dass sie schwache blutdrucksenkend, krampflösend, fiebersenkend und entzündungshemmend wirkt, sowie den Gallenfluss anregt. Sie enthält eine Alkaloid, also eine Stickstoffhaltige Verbindung, das Berberin, das antibakteriell wirkt, dem Wachstum von Pilzen entgegenwirkt. Sie kann möglicherweise auch die Blutgerinnung hemmen und vor der Entstehung von Tumoren schützen. Daher wird sie in der chinesischen Medizin als Qi bewegende und Hitze ausleitende Arzneipflanze verwendet. Die Früchte sind ein kühles Bluttonikum (Berberidis fructus).

Da die Gefahr einer Überdosierung besteht, sollte man Berberitzenwurzelrinde (Berberidis cortex radicis) niemals eigenständig verwenden – also nur nach Verordnung durch eine fachkundige Person. Nasenbluten, Benommenheit, Erbrechen, Diarrhö, Darmkrämpfe, Nierenreizungen und Nierenentzündungen sind bis hin zu Vergiftungen mit Atemnot und Todesfolge mögliche Nebenwirkungen. Zudem wird von einem Dauergebrauch sowie zur Anwendung in der Schwangerschaft oder Stillzeit sowie bei Kindern und Jugendlichen dringend abgeraten. Auch eine Entzündung des Nierenbeckens ist eine Gegenanzeige. Ferner sind zahlreiche Wechselwirkungen von Berberin mit Arzneistoffen bekannt. Daher sollte man sich vor einer gemeinsamen Anwendung mit Medikamenten immer von einem Arzt oder Apotheker beraten lassen.

Quellen
    • http://www.medizinalpflanzen.de
    • https://www.therapeutika.ch

Bitte beachten Sie: Diese Behandlungen mit Kräutern gehören zu den wissenschaftlich / schulmedizinisch nicht anerkannten – den sogenannten naturheilkundlichen oder alternativmedizinischen - Heilverfahren. Bei anhaltenden oder zunehmenden Beschwerden sowie bezüglich möglicher Wechselwirkungen mit Medikamenten sprechen Sie bitte mit Ihrem behandelnden Arzt!