Praxis für traditionelle chinesische & japanische Medizin im Glockenbachviertel

Wege entsehen dadurch, dass man sie geht.
Franz Kafka

    
   

Chili – Cayennepfeffer (Capsicum annuum)

Chili oder Cayennepfeffer sind hierzulande vor allem als scharfes Gewürz bekannt. Sie gehören zur Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae) und sind daher unter anderem mit Nahrungsmittel wie den Kartoffeln, der Tomate oder der Aubergine sowie der als Zierpflanze beliebten Engelstrompete, aber auch mit der Tollkirsche oder der Tabakpflanze verwandt. Zu ihrem Namen kam sie aufgrund des brennend scharfen Geschmacks der Früchte, der auf ihren Gehalt an Capsaicinoide zurückzuführen ist.

Der ein mehrjährige bis zu einem Meter hohe Halbstrauch wird in den Tropen angebaut. Er hat ovale bis lanzettförmige Blätter und blüht weiß. Bekannt sind die glänzend-roten, spitzkegeligen Früchte, bei der es sich im botanischen Sinne um eine Beere handelt. In ihrem Innern bilden falsche Scheidewände, an denen die scharf schmeckenden Samen sitzen, hohle Kammern. Diesem Aufbau verdankt sie ihren botanischen Namen „Capsicum“, was Kapsel bedeutet.

Mögliche Wirkungen von Chili bzw. Cayennepfeffer (Capsici fructus)

Medizinisch werden die Früchte (fructus) verwendet, zu deren wirksamen Substanzen neben den Schafstoffen, den Capsaicinoiden, auch sekundäre Pflanzenstoffe wie die Flavonoide gehören. Der scharfe Geschmack hat aus Sicht der chinesischen Medizin eine wärmende, bewegende und zerstreuende Wirkung. Er wird vornehmlich äußerlich eingesetzt, um beispielsweise Muskel- oder Rückenschmerzen zu lindern. Auch Schmerzen im Zusammenhang mit degenerativen Gelenkerkrankungen (Arthrose) oder rheumatoider Arthritis können nachlassen, sofern Wärme als wohltuend empfunden wird. Ein weiteres Einsatzgebiet sind Nervenschmerzen und Juckreiz. Unter dem Einwirken von Chili rötet sich die Haut und erwärmt sich. Dies kann auch als brennend empfunden werden.

Zubereitungen von Cayennepfeffer sollten nicht auf eine geschädigte Haut oder auf die Schleimhäute aufgetragen werden. Ebenso ist ein Kontakt mit den Augen zu vermeiden. Es empfiehlt sich deshalb nach der Anwendung von Cayennepfeffer die Hände gründlich zu werden. Zudem können Handschuhe beim Auftragen verwendet werden.

Da zur Anwendung in der Schwangerschaft und Stillzeit keine Untersuchungen zur Unbedenklichkeit vorliegen wird hier ebenso von einem Gebrauch abgeraten wie bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren.

Quellen
    • https://arzneipflanzenlexikon.info
    • https://www.phytodoc.de
    • Monographie der europäischen Arzneimittelbehörde EMA
    • https://www.therapeutika.ch

Bitte beachten Sie: Diese Behandlungen mit Kräutern gehören zu den wissenschaftlich / schulmedizinisch nicht anerkannten – den sogenannten naturheilkundlichen oder alternativmedizinischen - Heilverfahren. Bei anhaltenden oder zunehmenden Beschwerden sowie bezüglich möglicher Wechselwirkungen mit Medikamenten sprechen Sie bitte mit Ihrem behandelnden Arzt!