Praxis für traditionelle chinesische & japanische Medizin im Glockenbachviertel

Wege entsehen dadurch, dass man sie geht.
Franz Kafka

    
   

Eiche (Quercus rubor)

Wer hat als Kind nicht mit Eicheln gebastelt? Herrlich, dass die Natur mit diesen Früchten und denjenigen der Kastanie so schönes Spiezeug für den Herbst liefert, wenn man nicht mehr lange draußen spielen kann. Der graugrüne bis graubraune, meist wenig gradlinige empor strebende Stamm der Eiche, der mehrere Meter Durchmesser erreichen kann und zahlreiche Ausbuchtungen hat, ist rautenförmig bis längsrissig geschuppt. Dieser kurze Stamm verzweigt sich in kräftige, knorrige und je nach Standort zum Teil interessant geformte Äste. An ihnen wachsen wechselständig die charakteristischen buchtig gelappten Blätter, der Oberseite dunkler grün ist als die Unterseite. Sie sind ein charakteristisches Erkennungsmerkmal der Eiche. Die weiblichen und männlichen Blüten wachsen auf verschiedenen Bäumen Mitte April bis Ende Mai an den Triebspitzen und sind im Gegensatz zu den im Herbst reifenden Eicheln unscheinbar. Diese Eicheln sind im botanischen Sinne Nüsse und tragen mit dem typsichen be­schupp­ten Fruchtbecher, der Cupula, einen Hut. Meist hängen im Herbst drei bis fünf von ihnen gemeinsam von einem Stiel herab.

Die Eiche gehört zur Familie der Buchengewächse (Fagaceae). Ihr Name lautet im Lateinischen "Quercus". Der Zusatz "robur" steht für ihre Kraft und Stärke. Er könnte aber auch von "rubor" für rot abgeleitet sein, der Farbe des Kernholzes. Sie kann bis zu zweitausend Jahre alt werden, wächst allerdings sehr langsam. Bis zu achtzig Jahre können vergehen, bis sie zum ersten Mal blüht. Sie scheint so nahezu das Sprichwort "Gut Ding will Weile haben" zu verkörpern.

Legenden und Historisches rund um die Eiche

Die Eiche (Quercus robur) ist ein symbolträchtiger Baum, der an feuchten Standorten bis zu zweitausend Jahre alt werden kann. Das älteste Orakel der Griechen war eine Eiche, die Zeus geweiht war. Aufgrund ihrer Höhe, Eichen werden bis zu fünfzig Meter hoch, reichten sie nach dem Verständnis der alten Griechen fast bis zum Wohnort der Götter im Himmel, so dass man über diese Bäume Kontakt mit ihnen aufnahm. Sokrates musste seinen Schwur unter einer Eiche ablegen. Keinesfalls durfte man unter der Eiche lügen, denn das hätte Unheil über alle gebracht.

"Eichen sollst Du meiden", heißt es im Sprichwort, weil dort der Blitz gerne einschlägt - ein Symbol von Zeus. Die Germanen brachten die Eichen dagegen mit ihrem Donnergott Thor in Verbindung. Eichen sind übrigens mit den Buchen verwandt, die man bei Gewitter suchen soll, wenn man keine Linde findet. Als Linde und Eiche miteinander verbunden durften Philemon und Baucis auch nach ihrem Tod miteinander verbunden bleiben, nachdem sie Fremde bei sich aufgenommen und bewirtet hatten, die sich als Jupiter und Hermes entpuppten.

Mögliche Wirkungen der Eichenrinde (Quercus cortex) und -knospen (Quercus gemma)

Medizinisch werden Rinde sowie die Knospen eingesetzt. Die Eichenrinde (Querci cortex) ist reich an Gerbstoffen und wird daher zur Herstellung von Teilbädern bei Wunden und Hauterkrankungen verwendet. Sie lindert unter anderem Entzündungen, Juckreiz und Schweißfüße. Innerlich kann sie auch Durchfälle lindern. Die Knospen der Eichen (Querci gemma) gelten als Stärkungsmittel bei Überarbeitung, Stress und Burn out. Sie geben auch im Alter und in der Rekonvaleszenz neue Kraft. Außerdem werden sie bei Kinderwunschbehandlungen und gegen Parodontose eingesetzt.

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Quellen:
https://arzneipflanzenlexikon.info
Monographie der europäischen Arzneimittelbehörde (EMA)
https://www.walaarzneimittel.de
• Bäumler S., Heilpflanzenpraxis heute. München 2007
• Stern C., Gemmotherapie. Stuttgart 2019

Bitte beachten Sie: Diese Behandlungen mit Kräutern gehören zu den wissenschaftlich / schulmedizinisch nicht anerkannten – den sogenannten naturheilkundlichen oder alternativmedizinischen - Heilverfahren. Bei anhaltenden oder zunehmenden Beschwerden sowie bezüglich möglicher Wechselwirkungen mit Medikamenten sprechen Sie bitte mit Ihrem behandelnden Arzt!