Praxis für traditionelle chinesische & japanische Medizin im Glockenbachviertel

Wege entsehen dadurch, dass man sie geht.
Franz Kafka

    
   

Ingwer (Zingiber officinalis)

Der Ingwer ist eine alte chinesische Heilpflanze aus der Familie der Ingwergewächse (Zingiberaceae), der auch der Gelbwurz (Curcuma), der Kardamom oder der Galgant zugerechnet werden. Auch in der ayurvedischen Medizin wird er schon lange eingesetzt. Nach Europa gelangte er durch Händler bereits während der Antike.

Ingwer hat einen kräftigen, stark verzweigten Wurzel­stock (Rhizom). Teile des Wurzelstocks sind heutzutage aus den Gemüseabteilungen von Supermärkten nicht mehr wegzudenken. Man vermehrt den Ingwer, indem man einen Abschnitt des Rhizoms einpflanzt. Der botanische Name "Zingiber" stammt aus dem Sanskrit und beschreibt das Erscheinungsbild des Wurzelstocks treffend: "Sringavera" heißt "mit Geweihsprossen versehen". Der Zusatz "officinalis" bedeutet, dass Ingwer im Verkaufsraum der Apotheke, der Offizin, üblicherweise vorrätig und erhältlich war.

Bei den hierzulande weniger bekannten oberirdischen Teilen handelt es sich um längliche, lanzettförmige Blätter, die ein schilfähnliches Gesamtbild ergeben. Es bilden sich zudem Blütenstände mit gelben Blüten, die man an ihrer purpurfarbenen Lippe erkennt.

Mögliche Wirkungen der Ingwerwurzel (Zingiberis rhizoma)

Zu den Anwendungsgebieten des Ingwers gehören Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen - einschließlich Reiseübelkeit. Zudem eignet er sich zur Linderung von Verdauungsstörungen. Da der Tee innerlich aufwärmt, kann man ihn auch gut genießen, wenn man sich unterkühlt oder erkältet hat.

In der chinesischen Medizin wird der Ingwer zudem bei Erkältungen eingesetzt, wenn die Betroffenen frieren. Da er innere Kälte wärmt, ist er nicht für hitzige Konstitutionen geeignet. Weiterhin hilft er dem Magen, seinen Inhalt in die richtige Richtung zu bewegen. Er löst also Nahrungsstagnationen und senkt das Magen-Qi ab. Zugleich tonisiert er die Atemwege und den Verdauungstrakt.

Für medizinische Zwecke sind Fertigpräparate und Tinkturen im Handel, aber auch die frische und die getrocknete Wurzel kommen zum Einsatz. So können Erwachsene 0,5 bis 1 g der klein geschnittenen Wurzel mit 150 bis 200 ml kochendem Wasser übergießen und abgedeckt mindestens 5 Minuten ziehen lassen. Zu den möglichen Nebenwirkungen gehören leichte Magen-Darm-Beschwerden.

Kinder und Jugendliche jeden Alters, Schwangere und stillende Mütter sollten Arzneipflanzen nur nach Rücksprache mit ihrem behandelnden Arzt anwenden und auch die Dosierung mit ihm absprechen. Kinder unter sechs Jahren sollten keinen Ingwer zu medizinischen Zwecken anwenden. Im Falle einer Überempfindlichkeit muss ebenfalls auf Ingwer verzichtet werden.

Quellen:
http://www.arzneipflanzenlexikon.info
Mongraphie der europäischen Arzneimittelbehörde (EMA)
https://www.therapeutika.ch
https://www.heilpflanzen-atlas.de
https://www.phytodoc.de

Bitte beachten Sie: Diese Behandlungen mit Kräutern gehören zu den wissenschaftlich / schulmedizinisch nicht anerkannten – den sogenannten naturheilkundlichen oder alternativmedizinischen - Heilverfahren. Bei anhaltenden oder zunehmenden Beschwerden sowie bezüglich möglicher Wechselwirkungen mit Medikamenten sprechen Sie bitte mit Ihrem behandelnden Arzt!