Praxis für traditionelle chinesische & japanische Medizin im Glockenbachviertel

Wege entsehen dadurch, dass man sie geht.
Franz Kafka

    
   

Wilde Karde (Dipsacus sylvestris)

Die ursprünglich im Mittelmeerraum und Südosteuropa beheimatete wilde Karde (Dipsacus silvestris) ist ein Vertreter der Geißblattgewächse (Caprifoliaceae) und gehört nicht zu den Disteln, wie man aus dem imposanten Erscheinungsbild ihrer Blüte schließen könnte. Dennoch geht die Bezeichnung "Karde" auf das lateinische Wort für Distel (carduus) zurück. Ihre stacheligen Stängel wachsen aus einer grundständigen Blattrosette empor. Dieser hat in den oberen Abschnitten zudem spitz zulaufende, gezähnte Blätter, die kreuzgegenständig angeordnet und paarweise miteinander verwachsen sind. Im Juli und August bildet sich der länglich-runde Blütenkopf, dessen langen, stachelförmigen Hüllblätter zum charakteristischen Aussehen der Blüte beitragen. Am Blütenkopf bilden sich kreisförmig angeordnet die blau-violetten Röhrenblüten. Früher schätzten Weber die Pflanze und nutzten sie, um Wollstoffe aufzurauhen.

Der botanische Name "Dipsacus" hat mit "dipsa", das Durst bedeutet, einen griechischen Ursprung. Grund sind die an ihren Rändern über dem Stängelansatz zu einem Trichter zusammengewachsen Laubblätter, in denen sich Regenwasser sammelt. Vögel wissen dies zu schätzen. Im Deutschen heißt die Karde daher auch Zisternenpflanze. Diesem Wasser sprach man früher nicht nur besondere Heilkraft zu, man nahm auch dass es der Schönheit von Mädchen zuträglich sei, wenn diese sich mit dem Wasser waschen. Aus diesem Grunde nannte man die Karde auch Venusbad.

Mögliche Wirkungen der wilden Karde (Dipsaci radix)

Die wilde Karde gehört zu den Heilpflanzen, deren überlieferten Wirkungen wissenschaftlich noch nicht bestätigt wurden. Doch schon in der Antike wurde sie zur Behandlung kleiner Wunden und rissiger Haut verwendet. Sie galt als verdauungsfördernd, entwässernd und schweißtreibend. Daher wurde sie auch gegen rheumatische Erkrankungen eingesetzt. Heutzutage wird die aus der Wurzel hergestellte Tinktur vor allem im Kampf gegen Borreliose genutzt. In der chinesischen Medizin wird sie zum Ausleiten von Hitze, Toxinen, Wind-Hitze und Wind-Kälte verwendet. Allerdings sollte dies nur in Absprache mit dem behandelnden Arzt erfolgen. Schwangere, stillende Mütter, Kinder und Jugendliche sollten aufgrund fehlender Datenlage auf die Anwendung verzichten.

Quellen:
    • https://www.phytodoc.de
    • https://therapeutika.ch

Bitte beachten Sie: Diese Behandlungen mit Kräutern gehören zu den wissenschaftlich / schulmedizinisch nicht anerkannten – den sogenannten naturheilkundlichen oder alternativmedizinischen - Heilverfahren. Bei anhaltenden oder zunehmenden Beschwerden sowie bezüglich möglicher Wechselwirkungen mit Medikamenten sprechen Sie bitte mit Ihrem behandelnden Arzt!