Praxis für traditionelle chinesische & japanische Medizin im Glockenbachviertel

Wege entsehen dadurch, dass man sie geht.
Franz Kafka

    
   

Rosskastanie (Aesculus hippocastanus)

Die bis zu dreißig Meter hohen Kastanienbäume (Aesculus hippocastanus) wachsen in vielen deutschen Städten am Straßenrand und in Grünanlagen. Im Herbst sammeln die Kinder auch heute noch ihre dicken Samen, um damit zu spielen und zu basteln. Ganz selbstverständlich gehört die Kastanie zum hiesigen Baumbestand, doch sie kam erst in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts nach Mitteleuropa. Ihre ursprüngliche Heimat war Griechenland, wo man sie als natürlichen Sonnenschutz pflanzte. Schnell waren ihre Samen als Tierfutter beliebt. Zudem verwendete man sie zur Herstellung von Kleister für Buchbinder und Tapezierer. Dieser schmeckte so bitter, dass Maden und Insekten ihn verschämten. Heute sind sie aufgrund ihres hohen Gehalts an Seifenstoffen, den Saponinen, eine beliebte Alternative zu herkömmlichen Waschmitteln.

Da die Samen als Pferdefutter dienten und zudem deren Husten lindern sollten, erhielt die Kastanie nicht nur ihren deutschen Namen, sondern auch den botanischen Beinamen „hippocastanus“, wobei "hippo" Pferd und "castanon" Kastanie heißen. Das lateinische Wort "Aesculus" im botanischen Namen bezieht sich entweder auf "eine dem Jupiter heilige, auf Bergen wachsende Eichenart von hohem Wuchs und festem Holz" oder auf das lateinische Wort "edere" für essen.

Auf die fingerförmigen Blätter werden Kinder spätestens in der Grundschule aufmerksam gemacht, wenn sie lernen die Bäume in ihrer Umgebung zu erkennen. Sie setzen sich aus fünf bis sieben Fiederblättern zusammen, die verkehrt eiförmig geformt sind und bis zu knapp zwanzig Zentimeter lang sein können. Sie sind am Rand doppelt gesägt. Im Frühjahr ist ihre Farbe kräftig grün, bis zum Herbst wird das Grün jedoch immer dunkler.

Die kerzenförmigen Blüten, aufrechte Rispen, der Kastanie blühen von April bis Mai. Haben die weißen oder rosa Blüten einen gelben Fleck, bilden sie süßen Nektar. Sobald die Blüte befruchtet ist, stellt sie dessen Bildung ein und der Fleck verfärbt sich rosa. Bei Kastanien gibt es viele Pollen zu holen, pro Blütenstand sollen es bis zu 42 Millionen sein. Das kann kaum eine Pflanze überbieten. Bereits im Frühjahr bilden sich die dicken, stacheligen Hüllen der Kapselfrüchte, in denen die Samen heranreifen. Wenn sie sich im September und Oktober öffnen, geben meist eine, seltener zwei bis vier Früchte frei - die glänzend braunen Kastanien mit meist zwei bis vier Zentimeter Durchmesser. Keimen sie, so wachsen die Bäume schnell in die Höhe: Kastanien werden schon im ersten Jahr einen halben Meter hoch.

Mögliche Wirkungen der Rosskastanienfrüchte (Aesculi semen)

Aus Kastanien wird ein Inhaltsstoff gewonnen, das Aescin, das zur Behandlung von Venenbeschwerden wie Krampfadern bzw. chronische Veneninsuffizienz verbunden mit Schwellungen, Schweregefühl, Schmerzen und Juckreiz eingesetzt wird. Auch zur Behandlung von Wadenkrämpfen und Unterschenkelgeschwüren sowie zur Vorbeugung von geschwollenen Beinen oder einer Thrombose im Zusammenhang mit langen Flug- oder Busreisen hat sie sich schon bewährt. Aus Sicht der chinesischen Medizin bewegt die Rosskastanie das Blut, hält es aber auch in den Gefäßen. Ihre Anwendung kann äußerlich in Form von Salben und Gels sowie innerlich in Form von Extrakten erfolgen, die als Fertigpräparate im Handel verfügbar sind.

Mögliche Nebenwirkungen sind Kopfschmerzen und Beschwerden im Magen-Darm-Trakt sowie bei äußerlicher Anwendung Juckreiz. Lesen Sie bitte zu weiteren möglichen Nebenwirkungen die Packungsbeilage. Patienten mit Nierenerkrankungen bzw. Patienten, die Medikamente einnehmen, die die Nieren schädigen können, sollten auf die Rosskastanie verzichten. Darüber hinaus sind weitere Wechselwirkungen mit Medikamenten nicht ausgeschlossen.

Kinder und Jugendliche jeden Alters, Schwangere und stillende Mütter sollten Arzneipflanzen nur nach Rücksprache mit ihrem behandelnden Arzt anwenden und auch die Dosierung mit ihm absprechen.

Aus Kastanien werden unterschiedliche Bachlüten gewonnen: Nr. 7 Chestnut Bud, die Rosskastanienknospe, Nr. 25 Red Chestnut, die rote Kastanie, Nr. 30 Sweet Chestnut, die Esskastanie, und Nr. 35 White Chestnut „Gedankenblüte“, die weiße Kastanie. Die Bachblüte Nr. 7 Chestnut Bud wird als "Lernblüte" bezeichnet. Sie eignet sich für Menschen, die die gleichen Fehler immer wieder wiederholen, weil sie auch ihren Erfahrungen nicht lernen. Die Bachblüte Nr. 25 Red Chestnut nennt man dagegen die "Abnabelungsblüte". Sie ist eine Blüte für Menschen, die sich vornehmlich um ihre Angehörigen sorgen und sich von deren Leben nicht abgrenzen. Die Bachblüte Nr. 30 Sweet Chestnut wird als "Erlösungsblüte" bezeichnet, weil sie Menschen unterstützen kann, die keinen Ausweg mehr wissen und in dieser Situation verzweifeln.
Die Bachblüte Nr. 35 White Chestnut ist schließlich sogenannte "Gedankenblüte" die Menschen von ihren kreisende Gedanken, ihrem überaktiven Denken und der damit einhergehenden Spannung erlösen kann.

Quellen:
http://www.arzneipflanzenlexikon.info
http://www.ema.europa.eu
https://www.therapeutika.ch
https://www.heilpflanzen-atlas.de
https://www.phytodoc.de

https://www.walaarzneimittel.de

 

Bitte beachten Sie: Diese Behandlungen mit Kräutern gehören zu den wissenschaftlich / schulmedizinisch nicht anerkannten – den sogenannten naturheilkundlichen oder alternativmedizinischen - Heilverfahren. Bei anhaltenden oder zunehmenden Beschwerden sowie bezüglich möglicher Wechselwirkungen mit Medikamenten sprechen Sie bitte mit Ihrem behandelnden Arzt!