Praxis für traditionelle chinesische & japanische Medizin im Glockenbachviertel

Wege entsehen dadurch, dass man sie geht.
Franz Kafka

    
   

Aloe (Aloe vera)

Die Aloe (Aloe vera, Aloe barbadensis, Aloe ferox), die zu den Sukkulenten gehört - ganz konkret zu den Grasbaumgewächsen (Xanthorrhoeaceae) -, ist hierzulande häufiger als Zimmerpflanze anzutreffen, allenfalls im Sommer stellt sie der eine oder andere Liebhaber ins Freie. Charakteristisch sind ihre als Rosette angeordneten lanzettförmigen, spitz zulaufenden, fleischigen Blätter mit Stacheln am Rand. Diese speichern Wasser, was der Pflanze das Überleben in ihrer trockenen Heimat ermöglicht. In ihrer Mitte bildet sich ein Blütenstand an einem länglichen Stil mit traubenförmig angeordneten gelben Blüten.

Der Name "Aloe" stammt aus dem Griechischen und bedeutet "berühmt für seine Bitterkeit" - gemeint ist der gelbe Saft der Blätter. Der Zusatz "ferox" kann mit wild (wachsend), aber auch mit bewehrt übersetzt werden. Beides passt, denn die Aloe wächst in vielen warmen, trockenen Regionen wild - und sie hat viele Dornen am Blattrand. Der Zusatz "barbadensis" bezieht sich auf die Herkunft von der Insel Barbados.

Legenden und Historisches rund um die Aloe

Die Aloe hatte in vielen Regionen der Welt einen hohen Stellenwert als Heilpflanze. Für die Bewohner der Karibik wohnt in der Aloe eine Göttin, die Gesundheit, Frieden und Reichtum bringt, wenn sie einem nach Opfern und Gebeten zugeneigt ist. Für die Guajiro-Indianer, die zwischen Kolumbien und Venezuela lebten, war die Aloe gar ein heiliges Wesen, da sie jede Trockenzeit überstand. Sie galt daher als Lebenselixier. Sie kam im 16. Jahruhundert nach Europa und wurde auch hier schnell als Hausmittel geschätzt.

Mögliche Wirkungen des Aloe-Extrakts (Aloe extractum) und des Aloe vera Gels

Medizinisch wird der bittere Saft der echten Aloe (Aloe vera oder Aloe barbadensis) und der Kap-Aloe (Aloe capensis oder Aloe ferox) verwendet, den man dadurch gewinnt, dass man die fleischigen Blätter anschneidet und ihren gelben Saft auslaufen und trocknen lässt. Innerlich kann mit einem Trockenextrakt oder dem Pulver der Pflanze eine Verstopfung kurzfristig behandelt werden - jedoch nicht länger als höchstens zwei Wochen. Hierzu sollten Fertigpräparate verwendet werden.

Insbesondere bei längerer Anwendung können durch die Einnahme von Aloe-Produkten Flüssigkeits- und Mineralstoffverluste verursacht werden. Kaliumverluste können entsprechende Wirkungen von Medikamenten, Süßholz oder anderen Heilpflanzen verstärken. Dadurch kann auch die Wirkung von Medikamenten, die den Herzrhythmus regulieren, verändert werden. Im Urin können Blut und Eiweiße nachweisbar sein.

Bei Entzündungen im Darm, einem Darmverschluss und Schmerzen unbekannter Ursache muss auf die Aloe verzichtet werden, ebenso nach starken Flüssigkeitsverlusten. Schwangere sollten grundsätzlich darauf verzichten, da eine Schädigung des Fötus nicht ausgeschlossen werden kann und die Anwendung zudem Wehen auslösen kann. Auch für stillende Mütter und Kinder unter 12 Jahren wird sie nicht empfohlen.

Das Aloe vera Gel, eigentlich das Gewebe, in dem die Blätter der echten Aloe das Wasser speichern, wird zum Befeuchten der Haut und der Schleimhäute genutzt. Die abführend wirkenden Anthrachinonderivate sind im Gel - wenn überhaupt - nur in geringer Menge enthalten. Denn das verschleimte Gewebe wird heraus geschnitten und gewaschen, um den bitteren Blattsaft zu entfernen Es kann die Wundheilung unterstützen und nach Verbrennungen zur Linderung der Beschwerden beitragen.

Quellen
https://arzneipflanzenlexikon.info
• S. Bäumler. Heilpflanzenpraxis heute. München 2007

Bitte beachten Sie: Diese Behandlungen mit Kräutern gehören zu den wissenschaftlich / schulmedizinisch nicht anerkannten – den sogenannten naturheilkundlichen oder alternativmedizinischen - Heilverfahren. Bei anhaltenden oder zunehmenden Beschwerden sowie bezüglich möglicher Wechselwirkungen mit Medikamenten sprechen Sie bitte mit Ihrem behandelnden Arzt!