Praxis für traditionelle chinesische & japanische Medizin im Glockenbachviertel

Wege entsehen dadurch, dass man sie geht.
Franz Kafka

    
   

Süßholz (Glycyrrhiza glabra)

Das Süßholz (Glycyrrhiza glabra) gehört zu den Schmetterlingsblütlern (Fabaceae). Es ist unter anderem somit verwandt mit Besenginster, Bockshornklee, dornigem Hauhechel, Lupinen, Löwenmäulchen, Rotklee oder Steinklee. Beheimatet ist es zwischen China und Südosteuropa überall dort, wo es warm und subtropisch ist. Seinen Namen verdankt das Süßholz dem ausgesprochen süßen Geschmack seiner Wurzel, Süßholz ist die süß schmeckende Wurzel. Und auch die Fachbezeichnung Glycyrrhiza bezieht sich darauf. Sie stammt aus dem Griechischen, wo "glykys" süß bedeutet und "rhiza" Wurzel. Der aus den Wurzeln gewonnene Saft, der durch Auskochen und Eindicken gewonnen wird, ist Bestandteil von echter Lakritz.

Die dicke Pfahlwurzel der Pflanze bildet zahlreiche dicke Nebenwurzeln. Aus dem Wurzelstock treibt eine über einen Meter hohe Staude aus. Ihre unpaarig gefiederten Blätter sind ei- bis ellipsenförmig und an der Blattunterseite behaart. Da sie ansonsten kahl sind, bekam die Pflanze den Namenszusatz glabra. Die weißen bis blass lilafarbenen Schmetterlingsblüten wachsen traubenartig aus den Blattachseln. Im Herbst bilden sich Hülsenfrüchte mit nierenförmigen Samen.

Schmetterlingsblüten haben in der Mitte hinten ein Kronblatt, das die sogenannte Fahne bildet, die auch als Regenschirm bezeichnet wird. Seitlich haben sie zwei Flügel, die Ohrenschoner, und vorn mittig zwei Kronblätter, die zu einem Schiffchen verwachsen sind, dem Schatzkästchen. In diesem Schiffchen sind die Staubblätter verborgen bis das Schätzkästchen von Insekten geöffnet worden ist.

Mögliche Wirkungen der Süßholzwurzel (Glycyrrhizae radix)

In der traditionellen chinesischen Kräuterheilkunde hat der Süßholz unter der Bezeichnung Gan Cao seit Jahrhunderten einen fest etablierten Platz in unzähligen überlieferten Rezepturen. Es harmonisiert mit seinem Geschmack unter anderem die Rezeptur einer Teemischung. Zugleich ist es ein Qi- und Yin-Tonikum, das Hitze ausleitet.

Die European Scientific Cooperative on Phytotherapy (ESCOP), ein Zusammenschluss von Hochschulen und Fachgesellschaften aus Europa, die sich mit Arzneipflanzen befassen, hat den positiven Effekt von Süßholz bei Entzündungen der Magenschleimhaut, bei Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren und bei trockenem Husten anerkannt. Erfahrungsgemäß kann es auch bei anderen Verdauungsstörungen sowie bei Asthma, Heuschnupfen und Allergien einschließlich Juckreiz sowie bei Gelenkschmerzen eingesetzt werden. In der TCM wird Süßholz auch bei Wechseljahresbeschwerden, Schlafstörungen und Herzklopfen verwendet.  Wissenschaftlich wird derzeit untersucht, ob sich die Wurzel auch zur Vorbeugung oder Behandlung von Demenz eignet.

Quellen:
    • https://arzneipflanzenlexikon.info
    • https://www.phytodoc.de
    • https://www.therapeutika.ch

 

Bitte beachten Sie: Diese Behandlungen mit Kräutern gehören zu den wissenschaftlich / schulmedizinisch nicht anerkannten – den sogenannten naturheilkundlichen oder alternativmedizinischen - Heilverfahren. Bei anhaltenden oder zunehmenden Beschwerden sowie bezüglich möglicher Wechselwirkungen mit Medikamenten sprechen Sie bitte mit Ihrem behandelnden Arzt!