Praxis für traditionelle chinesische & japanische Medizin im Glockenbachviertel

Wege entsehen dadurch, dass man sie geht.
Franz Kafka

    
   

Bockshornklee (Trigonella foenum-graecum)

Der vor allem im warmen Mittelmeerraum an trockenen Standorten beheimatete Bockshornklee ist den meisten wohl eher als Gewürz bekannt. Doch schon Karl der Große ordnete seinen Anbau in Klostergärten an. Er gehört wie Bohnen, dornigem Hauhechel, Lupinen, Süßholz sowie Steinklee oder Rotklee zu den Schmetterlingsblütlern (Fabaceae), wobei das für diese Pflanzenfamilie typische Schiffchen der Blüte sehr klein ist. Scheinbar besteht sie nur aus drei Kronblättern, den beiden seitlichen Flügeln und der Fahne. Aus diesem Grund sieht sie dreikantig aus, so dass sie den botanischen Namen Trigonella erhielt, der sich aus dem lateinischen Wort „trigonus“ für dreieckig oder dreikantig und der Verkleinerungsform "-ella" zusammensetzt. Trigonella bedeutet also „die kleine Dreikantige“. Der Zusatz foenum-graecum heißt dagegen „griechisches Heu“. Dies verweist darauf, dass die Pflanze in Griechenland häufig auf Wiesen wächst. Der deutsche Name „Bockshorn“ beschreibt dagegen die langen, gekrümmten, dünnen Fruchthülsen, die an abstehende Hörner von Böcken erinnern.

Die Pflanze ist einjährig und wird bis zu sechzig Zentimeter hoch. Sie nutzt den Stickstoff aus der Luft für ihr Wachstum und kann den Boden nähren. An länglichen Stilen wächst das dreiteilige Blatt – daher der Name Klee –, das auch länglichen verkehrt-eiförmigen bis elliptischen Blättchen besteht, die bis zu vier Zentimeter lang und bis zu 1,5 Zentimeter breit sind. Ihre Ränder sind ab der Hälfte oder dem letzten Drittel bis zu den Enden gesägt. Einfache Nebenblätter sind mit dem Blattstiel verwachsen. Von April bis Juli zeigen sich die blassgelben, am Grunde hellvioletten Blüten in den Blattachseln. Ihre Flügel sind ungefähr halb so lang wie ihre Fahne, das unscheinbare, kleine Schiffchen ist stumpf und rundlich. Die gekrümmte, spitz zulaufende Hülsenfrucht wird bis zu zehn Zentimeter lang und enthält vier bis zwanzig gelbbraune, ei- bis würfelförmige Samen, die durch eine Furche in ungleiche Hälften geteilt und getrocknet sehr hart sind.

Mögliche Wirkungen des Bockshornklees (Foenugraeci semen)

Bockshornklee wirkt appetitanregend und verdauungsfördernd, außerdem kann er dazu beitragen, dass erhöhte Blutzucker- und Blutfettwerte absinken und den Gallenfluss anregen. Dabei schützt er die Leber. Aus Sicht der chinesischen Medizin wärmt er die Mitte, womit Verdauungsorgane beschrieben werden. Bei Untergewicht kann er den Gewichtsaufbau unterstützen. Damit stärkt er das Yang, das für Wärme, Bewegung und Funktion im Organismus unverzichtbar ist.

Zusätzlich wirkt er entzündungshemmend und antimikrobiell, so dass er auch bei Hitze-Erkrankungen zum Einsatz kommen kann. Äußerlich wird er als Brei auf Entzündungen der Haut oder Schmerzen im Bewegungsapparat aufgetragen, wenn Wärme die Beschwerden verbessern. Innerlich kann er Entzündungen der Schleimhäute der Atemwege oder im Verdauungstrakt lindern. Zudem wird ein Schutz der Gefäße durch Bockshornklee diskutiert. Ähnlich wie die Yamswurzel gilt er ferner als natürliche Quelle von Diosgenin, das zur Behandlung von Beschwerden während der Wechseljahre verwendet wird. Wissenschaftler beschäftigen sich zudem mit der Frage, ob er gegen Morbus Parkinson oder Morbus Alzheimer eingesetzt werden kann. Es wird jedoch noch einige Zeit dauern, bis die hier beschriebenen Wirkungen bestätigt werden konnten.

Leichte Beschwerden im Magen-Darm-Trakt und Hautreaktionen sind mögliche unerwünschte Wirkungen seiner Anwenndung.

Schwangere und stillende Mütter sowie Kinder und Jugendliche sollten aufgrund fehlender Erkenntnisse zum Bockshornklee auf diesen verzichten. Diabetiker sollten bei der regelmäßiger Einnahme von Bockshornsamen berücksichtigen, dass dieser den Blutzucker senken kann und die daher ihre Blutwerte engmaschiger kontrollieren.

Quellen:
    • https://www.phytodoc.de
    • https://arzneipflanzenlexikon.info
    • https://www.therapeutika.ch
    • Monographie der europäischen Arzneimittelbehörde (EMA)

 

Bitte beachten Sie: Diese Behandlungen mit Kräutern gehören zu den wissenschaftlich / schulmedizinisch nicht anerkannten – den sogenannten naturheilkundlichen oder alternativmedizinischen - Heilverfahren. Bei anhaltenden oder zunehmenden Beschwerden sowie bezüglich möglicher Wechselwirkungen mit Medikamenten sprechen Sie bitte mit Ihrem behandelnden Arzt!