Praxis für traditionelle chinesische & japanische Medizin im Glockenbachviertel

Wege entsehen dadurch, dass man sie geht.
Franz Kafka

    
   

Gelber Steinklee (Melilotus officinalis)

Der Steinklee (Melilotus officinalis) ist ein bis zu einem Meter hoch wachsendes Kraut, das in manchen Regionen sogar zwischen Fahrbahnrand und Gehweg gedeiht. Daher auch die erste Silbe des deutschen Namens, er liebt den steinigen Boden. Seine wechselständig in einer Spirale am Stängel mit einem langen Blattstil ansetzenden drei Fiederblätter erinnern jedoch an den Klee, worauf sich die zweite Silbe bezieht. Er gehört zur Familie der Schmetterlingsblütler (Fabaceae) und ist daher nicht nur mit dem auf Wiesen verbreiteten Rotklee, sondern auch mit Bockshornklee, Bohnen, dornigem Hauhechel, Lupinen, Rotklee oder Süßholz verwandt. Gemeinsames Merkmal dieser Familie sind die typischen Blüten mit fünf Kronblättern. Die zwei unteren Kronblätter sind zu einem Schiffchen verwachsen, das obere Kronblatt ist größer und bildet die Fahne während die beiden seitlichen Kronblätter die Flügel bilden.

Diese Kronblätter sind beim medizinische genutzten gelben Steinklee gelb. Er blüht von Mai bis September. Flügel und Schiffchen sind anfangs miteinander verbunden und verbergen die Staubblätter. Erst nachdem eine Hummel oder eine Biene die Blüte angelockt von ihrem Honigduft aufgesucht und Flügel und Schiffchen voneinander gelöst hat, sind die Staubblätter sichtbar. Diesem Honigduft verdankt die Pflanze ihren Gattungsnamen Melilotus, denn das griechische Wort „meli“ bedeutet Honig. Im Deutschen nennt man ihn deshalb zuweilen auch Honigklee. „Lotos“ wiederum heißt Klee. Die Pflanze bildet wie ihre Verwandten Hülsenfrüchte. Noch ein Wort zu seinem Geruch: Motten mögen ihn nicht, weshalb er auch Mottenklee genannt wurde.

Legenden und Historisches rund um den Steinklee (Meliloti herba)

Der Steinklee (Meliloti herba) galt in der Antike als Inbegriff der Schönheit und war deshalb den Musen geweiht, Töchtern des Zeus und der Mnemyosyne. Die Germanen weihten sie dagegen der Göttin der Morgenröte, während sie bei den Christen zu den Marienpflanzen gezählt wurde.

Mögliche Wirkungen des Steinklees

Zu den Hauptanwendungsgebieten des Steinklees gehört die chronisch venöse Insuffizienz, die sich mit Schmerzen in den Beinen verbunden einem Schweregefühl zeigen kann. Zu den weiteren Beschwerden werden nächtliche Wadenkrämpfe, Juckreiz und Schwellungen sowie Hämorrhoiden gerechnet. Ferner regt er den Lymphfluss an. In der chinesischen Medizin gilt er als kühlender Blutbeweger und wird daher in bestimmtem Fällen auch bei einer Magenschleimhautentzündung eingesetzt. Äußerlich kann er auf Blutergüssen angewandt werden oder leichte Entzündungen der Haut lindern. Früher versuchte man mit dem getrockneten Kraut auch Stimmungstiefs zu beheben. In Kissen gepackt sollte es den Schlaf fördern.

Da Steinklee Cumarine enthält, sollte er von Patienten mit Erkrankungen der Leber nicht angewendet werden. Ebenso sollten Schwangere, stillende Mütter, Kinder und Jugendliche ihn meiden, denn es fehlen Daten zur Sicherheit. Darüber hinaus sollte er nicht mit Gerinnungshemmern, sogenannten Blutverdünnern, kombiniert werden.

Quellen:
    • https://arzneipflanzenlexikon.info
    • https://www.therapeutika.ch
    • Monographie der europäischen Arzneimittelbehörde (EMA)

   • Kalbermatten R. u. H. Pflanzliche Urtinkturen. Baden und München 2011

Bitte beachten Sie: Diese Behandlungen mit Kräutern gehören zu den wissenschaftlich / schulmedizinisch nicht anerkannten – den sogenannten naturheilkundlichen oder alternativmedizinischen - Heilverfahren. Bei anhaltenden oder zunehmenden Beschwerden sowie bezüglich möglicher Wechselwirkungen mit Medikamenten sprechen Sie bitte mit Ihrem behandelnden Arzt!