Praxis für traditionelle chinesische & japanische Medizin im Glockenbachviertel

Wege entsehen dadurch, dass man sie geht.
Franz Kafka

    
   

Bitterorangen (Citrus auranthium amarum)

Die Bitterorange  (Citrus auranthium amarum) ist – wie der Name schon andeutet – eine bittere Verwandte der Zitrusfrüchte. Die bis zu 10 Meter hohe Immergrüne entstand vermutlich durch Kreuzung der Mandarine mit der Pampelmuse. Typisch sind die Dornen in den Blattachseln und die ovalen, am Blattgrund runden Blätter mit der länglichen, aber dennoch stumpfen Blattspitze. Sie verfügen über Öldrüsen, die das als „Petit Grain“ bekannte ätherische Öl liefern. Die dank ihres Gehalts an Neroliöl aromatisch duftenden Blüten sind weiß. Sie werden ebenso wie die Schalen der orangefarbenen Früchte für medizinische Zwecke verwendet.

Mögliche Wirkungen der Bitterorangenblüten und der ätherischen Öle

Die Blüten (Citri auranthi flos) wirken angstlösend und entspannend, während die Fruchtschale (Citri auranthi amari pericarpium) einen verdauungsfördernden Effekt hat. Das ätherische Neroliöl kann bei Unruhe, Nervosität, Konzentrations- oder Schlafstörungen auf einem Duftstein zur Anwendung kommen. Allerdings sollte Aromen niemals dauerhaft in einem Raum verströmt werden, da ihre Wirkung nicht nachlässt. Im Laufe der Zeit können Kopfschmerzen oder Übelkeit auftreten.

Aromen und andere Gerüche nimmt man nur in der Anfangsphase wahr. So stellt das Gehirn sicher, dass wir nach einem vorübergehenden Genuss von Düften durch diese nicht dauerhaft abgelenkt werden. Während Duftsteine ätherische Öle umweltfreundlich in einem kleinen Radius verströmen, verbreiten Aromalampen oder ein Diffusor sie großflächiger. Aromalampe erhitzen das Öl, wobei dessen empfindliche Bestandteile zerstört werden können. Ein Diffusor zerstreut das Öl dagegen zusammen mit Wasser, benötigt für seinen Betrieb jedoch Strom.

Mögliche Wirkungen der Bitterorangenschalen (Citri auranthi amari pericarpium) & -blüten (Citri auranthi amari flos)

In der chinesischen Medizin setzt man die Fruchtschalen ein, um das Qi im Magen-Darm-Trakt bei Appetitlosigkeit, Blähungen oder Bauchschmerzen zu bewegen. Dabei wirkt die Schale zugleich Senkungsbeschwerden entgegen. Außerdem beseitigt die Schale Schleim aus den Atemwegen. Nach dem Verständnis der chinesischen Medizin kann sich Schleim auch in Form von Arteriosklerose oder Tumoren zeigen. Orangenschalenöl ist zudem ein effektives Mittel, um Klebstoffreste von Etiketten zu entfernen.

Zu den unerwünschten Nebenwirkungen gehört vor allem die erhöhte Lichtempfindlichkeit der Haut. Deshalb sollte man bei Genuss von Tees oder Tinkturen auf einen effektiven Sonnenschutz achten. Kinder und Jugendliche jeden Alters, Schwangere und stillende Mütter sollten Arzneipflanzen nur nach Rücksprache mit ihrem behandelnden Arzt anwenden und auch die Dosierung mit ihm absprechen.

Quellen:
https://www.therapeutika.ch
https://www.heilpflanzen-atlas.de

Bitte beachten Sie: Diese Behandlungen mit Kräutern gehören zu den wissenschaftlich / schulmedizinisch nicht anerkannten – den sogenannten naturheilkundlichen oder alternativmedizinischen - Heilverfahren. Bei anhaltenden oder zunehmenden Beschwerden sowie bezüglich möglicher Wechselwirkungen mit Medikamenten sprechen Sie bitte mit Ihrem behandelnden Arzt!