Praxis für traditionelle chinesische & japanische Medizin im Glockenbachviertel

Wege entsehen dadurch, dass man sie geht.
Franz Kafka

    
   

Hirtentäschel (Capsella bursa pastoris)

Der zur Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae) gehörende Hirtentäschel ist mit Brunnenkresse, Senf, Meerrettich und etwas entfernter auch mit der Kapuzinerkresse verwandt. Gemeinsam ist diesen Pflanzen unter anderem, dass sie Scharfstoffe, die Senfölgyloside bilden, und neben vier Kelchblätter auch vier Kronblätter haben, die einander wie ein griechisches Kreuz gegenüber stehen. Im Falle des Hirtentäschels sind diese Kronblätter weiß bis rosa und recht klein. Traubenförmig stehen sie am oberen Ende des aufrechten, manchmal verzweigten Stängels, der gut einen halben Meter Zentimeter aus den Wiesen emporragt und Wegränder schmückt. Die Laubblätter bilden eine grundständige Rosette und sind länglich und fiederschnittig. Sie haben eine leichte Ähnlichkeit mit den Laubblättern des Löwenzahns.

Am Stängel befinden sich nur wenige, nahezu pfeilförmige Blätter, die leicht gezähnt sind. Hier fallen die herzförmigen Früchte auf – im botanischen Sinne handelt es sich um Schötchen. Sie entwickeln sich nach der Befruchtung der Blüten, die sich übrigens selbst bestäuben. So sind sie nicht auf Insekten angewiesen.

Der Hirtschentäschel ist weltweit verbreitet. Sein Name bezieht sich auf die kleinen Schoten, die an die Felltaschen erinnern, die Hirten einst mit sich führten. Im wissenschaftlichen Name heißt diese Tasche „Capsella“ für Kapsel, während „bursa“ Fell, Haut oder Balg bedeutet und „Pastor“ der Hirte ist. Das lateinische Verb „capere“ bedeutet aber auch „halten, fassen“.

Mögliche Wirkungen des Hirtentäschelkrauts (Bursae pastoris herba)

Vom Hirtentäschel werden die oberirdischen Teile verwendet, das Kraut (Herba). Die Arzneipflanze ist vor allem ein guter Blutstiller, der bei Nasenbluten und blutenden Wunden ebenso zum Einsatz kommen kann wie bei starken Menstruationsblutungen, sofern ernste Ursachen hierfür ärztlich ausgeschlossen wurden. Verantwortlich hierfür ist vermutlich ein Eiweiß aus der Pflanze. Diese Wirkung ist schon aus dem Mittelalter überliefert.

In der chinesischen Medizin wird der Hirtentäschel als Hitze kühlendes Kraut eingesetzt, das man eher Menschen empfiehlt, die die Wärme nicht mögen und die Kälte bevorzugen. Zudem leitet das Kraut Feuchtigkeit aus. Man kann es daher auch bei Entzündungen, Durchfall, gegen erhöhten Blutdruck oder Herzrasen einsetzen, allerdings beruhen diese Anwendungen auf Erfahrungen. Schwangere, Stillende, Kinder und Jugendliche sollten den Hirtentäschel nicht verwenden, da seine Unbedenklichkeit nicht gesichert ist.

Quelle:
    • https://arzneipflanzenlexikon.info
    • https://www.phytodoc.de
    • https://www.therapeutika.ch
    • S. Bäumler. Heilpflanzenpraxis heute. München 2007

Bitte beachten Sie: Diese Behandlungen mit Kräutern gehören zu den wissenschaftlich / schulmedizinisch nicht anerkannten – den sogenannten naturheilkundlichen oder alternativmedizinischen - Heilverfahren. Bei anhaltenden oder zunehmenden Beschwerden sowie bezüglich möglicher Wechselwirkungen mit Medikamenten sprechen Sie bitte mit Ihrem behandelnden Arzt!