Praxis für traditionelle chinesische & japanische Medizin im Glockenbachviertel

Wege entsehen dadurch, dass man sie geht.
Franz Kafka

    
   

Königskerze (Verbascum densiflorum)

Das lateinische Wort „verbascum“ heißt Königskerze (Verbaschum densiflorum) und beschreibt damit das Erscheinungsbild der Pflanze, die einer langen Kerze ähnelt, deren Blüten ganz dicht beieinander stehen. Im ersten Jahr bildet sich eine grundständige Blattrosette mit großen, derben, rundlichen, stark behaarten Blättern.

Erst im zweiten Jahr treibt die Sprossachse empor, verzweigt sich mitunter und bildet im oberen Abschnitt eine Vielzahl asymmetrischer gelber Blüten, die dicht gedrängt einen ährenähnlichen Blütenstand bilden. Ihre fünf Kronblätter sind an der Basis miteinander verwachsen. Täglich öffnen sich einzelne Knospen von Juli bis September.

Ihrer dichten Behaarung verdankt sie den Namen Wollblume, unter dem sie ebenfalls bekannt ist. Sie gehört wie der knotige Braunwurz zur Familie der Braunwurzgewächse (Scrophulariaceae).

Legenden und Historisches rund um die Königskerze

Die Königskerze (Verbascum densiflorum) wurde einst in Pech, Wachs oder Harz getränkt als Fackel verwendet, woran ihr Name heute noch erinnert. Der Legende nach verirrte sich ein englischer König mit seinem Sohn in den Katakomben von Rom. Dank der Königskerze, die ihnen Licht spendete, fanden die beiden wieder heraus. Gepflückt wurde sie im alten Rom allerdings nur mit Beschwörungsformeln. Im Christentum erlangte sie schließlich Bedeutung im Marienkult. Bei Maria-Himmelfahrt-Prozessionen durften drei Königskerzen als Symbol für ein königliches Zepter im Blumenschmuck nicht fehlen. Aristoteles ging dagegen davon aus, dass die Königskerze Fische bedeutet und man beim Angeln mit ihr erfolgreicher ist.

Mögliche Wirkungen der Königskerzenblüten (Verbasci flos)

Ihr medizinischer Nutzen war schon in der Antike bekannt. Während Hippokrates noch Wunden mit ihr behandelte, setzte Dioskurides sie bereits bei Atemwegserkrankungen ein. Hildegard von Bingen empfahl sie wiederum für Menschen mit schwachem, traurigem Herzen, aber auch bei Heiserkeit.

Heutzutage wird sie vor allem bei Erkältungen als Schleimlöser eingesetzt. Hierzu tragen ihre Schleimstoffe und Saponine, aber auch die Flavonoide bei. In der chinesischen Medizin setzt man sie vor allem bei heißem Schleim, der zäh und gelb ist, ein, sowie bei Wind-Hitze. In der Erfahrungsheilkunde hat sie sich ferner bei Neuralgien bewährt. Aus Sicht der chinesischen Medizin beruhigt sie Wind. Kinder, Jugendliche, Schwangere und stillende Mütter sollten mangels ausreichender Daten zur Sicherheit auf die Königskerze verzichten.

Man kann die Blüten sammeln und in Öl einlegen. So gewinnt man ein effektives Hautöl, das nicht nur Neuralgien lindern kann, sondern auch bei trockener, rissiger Haut eingesetzt werden kann.

Quellen:
    • https://arzneipflanzenlexikon.info
    • https://www.phytodoc.de
    • https://www.therapeutika.ch
    • Monographie der europäischen Arzneimittelbehörde (EMA)
    • S. Bäumler, Heilpflanzepraxis heute. München 2007

Bitte beachten Sie: Diese Behandlungen mit Kräutern gehören zu den wissenschaftlich / schulmedizinisch nicht anerkannten – den sogenannten naturheilkundlichen oder alternativmedizinischen - Heilverfahren. Bei anhaltenden oder zunehmenden Beschwerden sowie bezüglich möglicher Wechselwirkungen mit Medikamenten sprechen Sie bitte mit Ihrem behandelnden Arzt!