Praxis für traditionelle chinesische & japanische Medizin im Glockenbachviertel

Wege entsehen dadurch, dass man sie geht.
Franz Kafka

    
   

Traubensilberkerze (Cimicifuga racemosa)

Die Traubensilberkerze (Cimicifuga racemosa) gehört zur Familie der Hahnenfußgwächse (Ranunculaceae) und ist daher mit der Butterblume und dem Schwarzkümmel verwandt. Ihr Heimat ist in Nordamerika und Kanada, wo sie schattige Lagen bevorzugt. Sie war einst fester Bestandteil der indianischen Medizin. Sie ist nach einem Effekt benannt, den ihr intensiver Geruch hat: er vertreibt Wanzen, weshalb sie auch im Deutschen zuweil Wanzenkraut genannt wird. „Cimex“ ist lateinisch und bedeutet ebenfalls Wanze, während „fuga“ vom Verb „fugare“ abgeleitet werden kann, das in die Flucht treiben bedeutet. Der Zusatz „racemosa“ bezieht sich dagegen auf die silbrig-weißen Blüten an den traubenförmigen Blütenstände, denen sie auch den Namen Traubensilberkerze verdankt.

Die Pflanze wird bis zu zweieinhalb Meter hoch und verfügt über einen langlebigen Wurzelstock (Rhizom), der medizinisch verwendet wird. An einem aufrechten Stängel wachsen große Laubblätter mit einen fünfzehn bis sechzig Zentimeter langen Stiel. Das eigentliche Blatt, die Blattspreite, ist doppelt bis dreifach gefiedert. Das bedeutet, dass jedes Blatt aus vielen einzelnen Blättern, den Fiederblättern besteht. Im Falle der Traubensilberkerze sind sie bis zu zwölf Zentimeter lang und acht Zentimeter breit, wobei das endständige Fiederblatt sogar fünfzehn Zentimeter lang werden kann.

Zwischen Juni und September bilden sich die traubenförmigen Blütenstände, die wie Bürsten in die Höhe ragen und sich aufgrund ihres Gewichts herab neigen. Die zahlreichen Einzelblüten öffnen sich nach und nach. Ihr Erscheinungsbild wird durch ihre silbrig-weißen Staubblätter geprägt, die kleinen Kronblätter fallen kaum auf.

Mögliche Wirkungen der Traubensilberkerze (Cimicifugae rhizoma)

Bekanntheit hat die Traubensilberkerze hierzulande erlangt, weil sie Wechseljahresbeschwerden wie Hitzewallungen mit Schweißausbrüchen und Schlafstörungen zu lindern vermag. Verwendet wird ihr Wurzelstock (Rhizom). Es gibt auch Hinweise, dass Menstruationsbeschwerden, ein prämenstruelles Syndrom und Osteoporose verbessert werden können. Zudem kann sie erfahrungsgemäß bei Muskelschmerzen, Schwindel, Tinnitus, Kopfschmerzen, Unruhe oder erhöhtem Blutdruck versuchsweise eingesetzt werden. Aus Sicht der chinesischen Medizin beseitigt sie Hitze und hält das Yin. Sie bewegt zudem Qi und beruhigt inneren Wind. Ferner kann sie Wind-Hitze und Wind-Kälte ausleiten.

Ganz geklärt ist der Wirkungsmechanismus hier bis jetzt nicht. Daher sollten Frauen, die selbst an hormonabhängigen Tumoren erkrankt sind oder waren bzw. enge Familienangehörige mit einer entsprechenden Erkrankung haben, eine Anwendung der Traubensilberkerze mit ihrem behandelnden Arzt besprechen.

Sollten sich unter der Anwendung Hinweise auf eine Funktionsstörung der Leber mit Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Gelbfärbung von Haut oder Augen, Oberbauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und / oder dunkel gefärbtem Urin auftreten, sollten Betroffene einen Arzt aufsuchen. Dies gilt auch bei vaginalen Blutungen. Von einer gemeinsamen Anwendung mit Hormonen wird ausdrücklich abgeraten. Ebenso sollten Schwangere, stillende Mütter und Kinder darauf verzichten.

Quellen:
    • https://arzneipflanzenlexikon.info
    • https://www.phytodoc.de
    • https://www.therapeutika.ch
    • Monographie der europäischen Arzneimittelbehörde EMA

Bitte beachten Sie: Diese Behandlungen mit Kräutern gehören zu den wissenschaftlich / schulmedizinisch nicht anerkannten – den sogenannten naturheilkundlichen oder alternativmedizinischen - Heilverfahren. Bei anhaltenden oder zunehmenden Beschwerden sowie bezüglich möglicher Wechselwirkungen mit Medikamenten sprechen Sie bitte mit Ihrem behandelnden Arzt!