Praxis für traditionelle chinesische & japanische Medizin im Glockenbachviertel

Wege entsehen dadurch, dass man sie geht.
Franz Kafka

    
   

Heublumen (Graminis flos)

Die Kriechquecke (Agropyron repens) wurde nach ihrem feinen, aber zähen Rhizom (= Wurzelstock) benannt, dass sich hartnäckig überall ausbreitet, wo sich das Gras angesiedelt hat. Im Mittelhochdeutschen bezeichnete man als "quecke" oder "kecke" ein munteres Wesen. Munter wuchern die Wurzeln der Quecke unter der Erde. Je mehr man darauf herum tritt und versucht es zu entfernen, desto besser wächst es. Auf schlechten Böden breitet sich die Quecke pro Jahr dreißig Zentimeter aus, auf guten bis zu eineinhalb Metern. So bilden sich über die Jahre in den Wiesen Horste der Quecke. Der botanische Name hat seine Ursprünge im Griechischen: "Agrios" heißt wild, "agros" bedeutet Acker und "pyros" Weizen. Agropyron kann man also mit "Wilder Weizen" übersetzen. Die Queckenwurzel wird ebenfalls medizinisch genutzt und ist in einem separaten Abschnitt beschrieben.

An ihren kahlen, aufrechten Halme wachsen schlaffe Laubblätter, die bis zu 30 cm lang werden, aber meist nicht breiter als 5 mm. Endständig der Halme bilden sich von Juni bis August die Blütenstände mit 10 bis 20 mm langen Ähren. Charakteristisch sind die spitzen, lanzettförmigen Hüllspelzen. Jeder Halm bildet etwas 50 Samen. Verwandt ist die Kriechquecke mit anderen Gräsern wie dem Hafer oder dem Weizen. Als Heublume verwendet man die oberirdischen Teile Zäh wie sie sind, kann man sie nicht so leicht pflücken, man braucht schon etwas Werkzeug. Dann aber kann das Gras einem Salat zugefügt werden, es gilt als Lieferant von Polysacchariden und Proteinen.

Mögliche Wirkungen der Heublumen (Graminis flos)

Medizinisch werden die Queckenwurzeln und die Grasblüten verwendet. Unter der Bezeichnung Heublumen (Graminis flos) wird eine Mischung von Grasblüten angeboten, die unter anderem die Blüten der Quecke enthält.Heublumen werden äußerlich angewendet für Bäder und Umschläge. Sie werden in der Volksmedizin bei Schmerzen im Bewegungsapparat geschätzt, da sie nicht nur schmerzlindernd, sondern auch krampflösend bei Verspannungen wirken.

Für ein Vollbad sollten Erwachsene 500g Blüten mit 3-4 l kochendem Wasser übergießen, 1 Minuten kochen und dann 30 Minuten ziehen lassen. Nach dem Abseihen kann man den Sud einem Vollbad zugeben. Die Badezeit beträgt 15 Minuten, anschließend wird 1 h Bettruhe empfohlen. Es können auch Teilbäder von Händen oder Füßen durchgeführt werden.

Alternativ kann man Heublumen in einen Sack füllen, mit kochendem Wasser übergießen, 15 Minuten ziehen lassen, ausdrücken, warm (ca. 40 °C) in ein Tuch gewickelt auf die schmerzende Stelle legen und mindestens 30 Minuten einwirken lassen. Ein Heublumensäckchen ist einmal verwendbar.

Kinder und Jugendliche jeden Alters, Schwangere und stillende Mütter sollten Arzneipflanzen nur nach Rücksprache mit ihrem behandelnden Arzt anwenden und auch die Dosierung mit ihm absprechen.

Quellen:
http://www.arzneipflanzenlexikon.info
Monographie der EMA
https://www.therapeutika.ch
https://www.heilpflanzen-atlas.de

 

Bitte beachten Sie: Diese Behandlungen mit Kräutern gehören zu den wissenschaftlich / schulmedizinisch nicht anerkannten – den sogenannten naturheilkundlichen oder alternativmedizinischen - Heilverfahren. Bei anhaltenden oder zunehmenden Beschwerden sowie bezüglich möglicher Wechselwirkungen mit Medikamenten sprechen Sie bitte mit Ihrem behandelnden Arzt!