Stinkender Storchenschnabel (Geranium robertianum)
Der Storchenschnabel (Geranium robertianum) ist so vielgestaltig, dass eine ganze Familie nach ihm benannt wurde: die Storchenschnabelgewächse (Geraniaceae). Der botanische Name Geranium kann auf die griechischen Worte „geranion“ bzw. „geranos“ zurückgeführt werden. Letzteres bedeutet Kranich. Dies erklärt sich daher, dass die Frucht des Storchenschnabels an eine Vogelkopf erinnert.
Der stinkende Storchenschnabel ist auch als Ruprechtskraut bekannt und eine zarte Pflanze, die in vielen Gärten in sonnigen und schattigen Lagen heimisch ist. Das stark verzweigte Kraut wird bis zu einem halben Meter hoch und verfügt über ein recht eigentümlich riechendes ätherisches Öl, das manche offensichtlich als so unangenehm empfinden, dass sie vom stinkenden Storchenschnabel sprechen. Möglicherweise erinnert die Bezeichnung Ruprechtskraut dagegen an den heiligen Ruprecht, der die medizinische Nutzung der Pflanze gelehrt hat.
Die drei bis vier Zentimeter breiten und bis zu sieben Zentimeter langen Laubblätter sind handförmig und drei- bis fünfteilig. Ihre Stiele sind etwa halb so lang wie die eigentliche Blattspreite. Als solche bezeichnet man das eigentliche Blatt, das stark fiederschnittig aussehen kann. Es kann sich dank beweglicher Gelenke der Stiele immer zur Sonne drehen. Normalerweise ist es eher hellgrün, doch wenn viel Sonnenlicht auf die Pflanze fällt, färbt es sich rötlich. Die rötliche Färbung könnte ein weiterer Ursprung des Namens Ruprechtskraut sein, den man auch auf den althochdeutschen Ausdruck „rōtpreht“ zurück führen kann, der „rötlich“ bedeutet.
Die Blattstiele der unteren Blätter sowie ein Teil der Seitensprosse biegen sich an diesen Blattgelenken zudem nach unten und dienen auf diese Weise als Stütze für die gesamten darüber liegenden Pflanzenteile. So kann das Kraut auch an Mauern wachsen. Von April bis in den Herbst erscheinen die kleinen, fünfzähligen, rosa Blüten. Alle Pflanzenteile sind behaart.
Mögliche Wirkungen des Storchenschnabels (Geranii robertiani herba)
Alle oberirdischen Teile, also das gesamte Kraut, können medizinisch genutzt werden. Allerdings sind die Wirkungen lediglich aus der Erfahrungsmedizin überliefert, Studien, die die Wirkungen bestätigen stehen noch aus. Aufgrund seines hohen Gehalts an Gerbstoffen wirkt der stinkende Storchenschnabel zusammenziehend, blutstillend, wundheilungsfördernd und entzündungshemmend. Damit ist er eine sanftere Alternative zur Eichenrinde. Er kann Durchfälle lindern wie Heidelbeeren, Brombeerblätter oder Frauenmantel. In der chinesischen Medizin setzt man ihn bei Qi-Leere und bei Hitze ein.
Eine besondere Wirkung hat eine hoch konzentrierte Urtinktur, die zum Teil noch in Handarbeit hergestellt wird. Sie wird sehr niedrig dosiert und kann die Verarbeitung traumatischer Erlebnisse und unerwarteter Verluste unterstützen. Allerdings sollte man sich exakt an die Empfehlungen des Herstellers zur Einnahme halten und Menschen im Umfeld haben, die einem in diesem Prozess unterstützend zur Seite stehen.
Quellen
• https://www.therapeutika.ch
Bitte beachten Sie: Diese Behandlungen mit Kräutern gehören zu den wissenschaftlich / schulmedizinisch nicht anerkannten – den sogenannten naturheilkundlichen oder alternativmedizinischen - Heilverfahren. Bei anhaltenden oder zunehmenden Beschwerden sowie bezüglich möglicher Wechselwirkungen mit Medikamenten sprechen Sie bitte mit Ihrem behandelnden Arzt!