Praxis für traditionelle chinesische & japanische Medizin im Glockenbachviertel

Wege entsehen dadurch, dass man sie geht.
Franz Kafka

    
   

Alant (Inula helenium)

Der Alant (Inula helenium) gehört wie die Artischocke, die Benediktendistel, das Gänseblümchen, die Kamille, der Löwenzahn, die Mariendistel, die Ringelblume, die Wegwarte oder der Wermut zu den Korbblütlern.

Die Pflanze verfügt über einen kräftigen Wurzelstock. Der aufrechte Stängel verzweigt sich in den oberen Abschnitten und wird bis zu zwei Meter hoch. Die wechselständig angeordneten, großen bis achtzig Zentimeter langen und bis fünfundzwanzig Zentimeter breiten, ovalen oder lanzettförmigen Blätter sind am Grund herzförmig, am Rand gesägt und an der Unterseite behaart. Die spitz zulaufenden, grundständigen Blätter sind größer als die oberen.

Von Juli bis September bilden sich die Blüten mit den randständigen, schmalen, gelben Zungenblüten, die etwas zottelig wirken, und den gelben bis braunen Röhrenblüten - dicht gedrängt in der Mitte. Hier zeigt sich die Verwandtschaft zur Sonnenblume und anderen Korbblütlern am Sichtbarsten für jedermann. In der Signaturenlehre nach Paracelsus gibt diese Blüte den Ausschlag, dass die Pflanze der Sonne zugeordnet wird.

Legenden und Historisches rund um den Alant

Der griechischen Legende zu Folge entstand der Alant aus den Tränen der schönen Helena, deretwegen der trojanische Krieg ausbrach. Ebenso wurde allerdings die Vegetationsgöttin Helena von den Minoern verehrt. Der Name „helenium“ könnte demnach auch auf sie verweisen. Im Deutschen nennt man den Alant daher unter anderem „Helenenkraut“, aber auch „Odinskopf“ oder „Odinsauge“. Dies erinnert daran, dass die Pflanze in der nordischen Mythologie mit dem höchsten Gott Odin in Verbindung gebracht wurde.

Traditionell sammelte man das Kraut bei nahendem Gewitter vor dem ersten Donner, weshalb der Alant ebenso unter der Bezeichnung Donnerkraut bekannt ist. Wie viele andere Pflanzen (z. B. Kamille, Königskerze, Ringelblume, Salbei, Schafgarbe) sollte Alant vor Dämonen schützen. Hierzu brachte man am 15. August eines jeden Jahres pro Hausbewohner eine Alantblüte in die Kirche, wobei das Vieh mitgezählt wurde.

 

Mögliche Wirkungen der Alantwurzel (Inulae heleni radix)

Medizinisch wird die getrocknete Wurzel (Inulae heleni radix) verwendet. Sie wirken entzündungshemmend und antimikrobiell, sowie hustenstillend, krampf- und schleimlösend. Alant ist jedoch keine Pflanze für akute Atemwegsinfektionen. Sie wird bei chronischen Erkrankungen und im Anschluss an Infektionen gegeben, um das Lungen-Qi zu stärken. Zudem wirkt sie als aromatisches Bitterkraut verdauungsfördernd – nicht umsonst ist der Name „Darmkraut“ oder „Darmwurz“ überliefert.

Schwangere, stillende Mütter, Kinder und Jugendliche sollten den Alant mangels Erfahrung meiden. Zu den möglichen Nebenwirkungen gehören Reizzustände der Haut und der Schleimhaut, die zu Ausschlägen, sowie bei Überdosierung zu Erbrechen, Durchfall oder Krämpfen sowie Lähmungen führen können. Bei bekannter Unverträglichkeit sollte man auf Alant verzichten. Sicherheitshalber sollte er nur in Teemischungen verwendet werden.

Quellen
•  S. Bäumler, Heilpflanzenpraxis heute. München 2007

Bitte beachten Sie: Diese Behandlungen mit Kräutern gehören zu den wissenschaftlich / schulmedizinisch nicht anerkannten – den sogenannten naturheilkundlichen oder alternativmedizinischen - Heilverfahren. Bei anhaltenden oder zunehmenden Beschwerden sowie bezüglich möglicher Wechselwirkungen mit Medikamenten sprechen Sie bitte mit Ihrem behandelnden Arzt!