Salbei (Salvia officinalis & Salvia triloba)
Der Salbei gehört wie Andorn, Basilikum, Lavendel, Melisse, Gundermann, Heilziest, Herzgespann, Hohlzahn, Katzenbart, Pfefferminze, Majoran, Rosmarin, Mönchsfeffer, Andorn, Wolfstrapp, Taubnessel, Ysop oder Thymian zu den Lippenblütlern (Lamiaceen), einer Pflanzenfamilie, der viele Arzneikräuter zugeordnet werden. Der medizinische Nutzen der Blätter war schon im Altertum bekannt. Das klingt schon im lateinischen Namen des echten Salbeis "Salvia officinalis" mit, denn salvus heißt gesund. Neben diesem offizinellen Salbei, wird der dreilappige Salbei (Salvia triloba) medizinisch genutzt. Aber auch aus der Küche ist er ebensowenig wegzudenken wie andere mediterrane Kräuter, die wie Basilikum, Majoran oder Oregano ebenfalls zu den Lippenblütlern gehören.
Die Pflanze kann sich zu einem kräftigen Strauch mit holzigen vierkantigen Stängeln entwickeln. Die dicken, graugrünen Laubblätter fühlen sich dank ihrer dichten Drüsenhaare, in denen das ätherische Öl abgelagert ist, pelzig an und duften ganz charakteristisch. Da der Salbei auch im Winter grün bleibt, gilt er als besonders vitale Pflanze. Die Blüten stehen in Quirlen mitunter dicht beiander, sowohl die Kelche als auch die Kronblätter verfügen über eine Ober- und eine Unterlippe. Sichelförmig wölbt sich die Oberlippe bei manchen Vertretern der großen Salbei-Familie wie ein Helm über die Unterlippe. Bei anderen Arten reckt sie sich gerade nach vorn. Dagegen ist die dreiteilige Unterlippe vielfach klein bis unscheinbar. Das Farbspektrum der Blüten der Salbei-Arten reicht von weiß über gelb und rosa bzw. rot bis hin zu blau und lila.
Legenden und Historisches rund um den Salbei
Im Mitteleuropa sagte man dem Salbei nach, ewiges Leben zu schenken. Hintergrund war eine Überlieferung, nach der sich die Jungfrau Maria während ihrer Flucht nach Ägypten mit dem Jesuskind unter dem Salbeistrauch vor den Soldaten des Herodes versteckt haben soll. Er wurde in Kirchen am 15. August, dem Tag von Maria-Himmelfahrt, der Mutter Gottes geweiht, sollte aber auch vor Zauberei, Feuer und Hagel schützen. Deshalb nutzte man ihn zum Räuchern. Ebenso sollte er für einen reichen Kindersegen sorgen und die Geburt erleichtern.
Mögliche Wirkungen der Salbeiblätter (Salviae folium)
Zu den Anwendungsgebieten der getrockneten Blätter oder der aus ihnen gewonnenen Tinktur gehören die vermehrte Schweißbildung und Störungen im Magen-Darm-Trakt. Zum Gurgeln kann er zudem bei Entzündungen im Mund und Rachen wie Zahnfleischentzündungen oder Halsschmerzen angewendet werden. In der chinesischen Medizin gehört er zu den Adstringentien, also Arzneipflanzen, die zusammenziehen und haltend wirken. Diese Wirkung ist auf den Gehalt an Gerbstoffen zurückzuführen.
Diese sind allerdings mit ein Grund dafür, dass Salbei nicht für die Daueranwendung geeignet. Sie können bei anfälligen Personen zu Verstopfung führen. Darüber hinaus enthält sein ätherisches Öl Thujon, das als Verursacher von Krampfanfällen gilt. Der Thujon-Gehalt des dreilappigen Salbeis soll zwar geringer sein, als derjenige des gewöhnlichen Salbeis, doch liegen zu seiner Daueranwendung weniger Erfahrungswerte vor.
Für die Zubereitung von einer Tasse Tee können Erwachsene etwa zwei Gramm der getrockneten Blätter mit kochendem Wasser übergießen und diesen abgedeckt ca. 5-10 Minuten ziehen lassen. Zur Behandlung von Erkältungen oder Beschwerden im Verdauungstrakt kann der kürzer ziehen, zur Behandlung von Nachtschweiß darf er etwas länger ziehen und kann sogar kalt getrunken werden. Mehr als drei Tassen pro Tag sollte man allerdings nicht trinken.
Kinder und Jugendliche jeden Alters, Schwangere und stillende Mütter sollten Arzneipflanzen nur nach Rücksprache mit ihrem behandelnden Arzt anwenden und auch die Dosierung mit ihm absprechen.
Quellen:
• http://www.arzneipflanzenlexikon.info
• https://www.ema.europa.eu
• https://www.therapeutika.ch
• https://www.heilpflanzen-atlas.de
• https://www.phytodoc.de
• https://www.walaarzneimittel.de
Bitte beachten Sie: Diese Behandlungen mit Kräutern gehören zu den wissenschaftlich / schulmedizinisch nicht anerkannten – den sogenannten naturheilkundlichen oder alternativmedizinischen - Heilverfahren. Bei anhaltenden oder zunehmenden Beschwerden sowie bezüglich möglicher Wechselwirkungen mit Medikamenten sprechen Sie bitte mit Ihrem behandelnden Arzt!