Praxis für traditionelle chinesische & japanische Medizin im Glockenbachviertel

Wege entsehen dadurch, dass man sie geht.
Franz Kafka

    
   

Majoran (Origanum majoranum)

Der Majoran (Origanum majorana) gehört zur großen Familie der mediterranen Kräuter, bei denen es sich meist um Lippenblütler (Lamiaceae) handelt. Er ist daher verwandt mit Oreganum, Lavendel, Thymian, Rosmarin, Salbei und Basilikum, aber auch mit dem Gundermann, dem Herzgespann, dem Wolfstrapp, dem Ysop, dem Mönchspfeffer, dem Andorn, der Taubnessel, der Pfefferminze oder der Melisse.

Schon in der Antike wurde er als Gewürz geschätzt. Origanum-Arten galten als Zierde der Berge im Mittelmeerraum. Ihr Name leitet sich von den griechischen Wörtern „oraos“ für Berg und „ganos“ für Zierde oder Schmuck ab. Als Majoran bzw."Marjamie", was "der Unvergleichliche" heißt, wird die etwa einen halben Meter hoch werdende Pflanze mit dem vierkantigen Stängel im Arabischen bezeichnet.

Die aromatisch durftenden Blätter wachsen kreuzgegenständig, die Blütenstände mit den kleinen, unscheinbaren, rosa oder weißen Blüten sind endständig. Ihre Krone besteht aus zwei Oberlippen und drei Unterlippen. Das aromatische ätherische Öl befindet sich in Drüsen der Blätter.

 

Legenden und Historisches rund um den Majoran

Niemand anderes als Aphrodite soll den Majoran in einem glücklichen Zustand erschaffen haben. Deshalb räucherte man zu Ehren der Liebesgöttin mit Majoran. Im Wein sollte er Liebeskräfte wecken. Die Römer rauchten eine Majoranpfeife und tranken Wein dazu, wie Plinius der Älterer überliefert hat. Im antiken Griechenland mischten Frauen Majoran in ihr Parfüm.

In Europa breitete er sich erst seit dem 16. Jahrhundert aus. Selbstverständlich hatte er auch übernatürliche Kräfte: er sollte Dämonen aller Art fern halten und die Wirkung von Zaubersprüchen oder Flüchen aufheben. Zu diesem Zweck hing getrockneter Majorans im jedem Haushalt. Während einer Entbindung sollte er zusammen mit Kümmel auf einer Fensterbank liegend böse Geister abwehren. Mit Hilfe von Majoranwasser unterstützte man die Sprachentwicklung von Kleinkindern.

Mögliche Wirkungen von Majoran (Majorani herba)

Majoran wird vor allem zur Behandlung von leichten Verdauungsstörungen und Erkrankungen der Nase verwendet. Bekannt ist die Majoransalbe, die am Naseneingang aufgetragen werden kann – jedoch nicht bei Kindern unter einem Jahr. Ob die Anwendung bei älteren Kindern, Schwangeren oder stillenden Müttern unbedenklich ist, ist noch nicht geklärt. Daher wird auch ihnen vom Majoran abgeraten. In der chinesischen Medizin wird die wärmende Pflanze, die das Qi tonisiert und bewegt sowie den Shen beruhigt unter anderem auch bei Menstruationsbeschwerden, Unruhe oder Schlafstörungen eingesetzt.

Quellen:
    • https://arzneipflanzenlexikon.info
    • https://www.therapeutika.ch
    • Monographie der europäischen Arzneimittelbehörde EMA 

  https://www.walaarzneimittel.de

Bitte beachten Sie: Diese Behandlungen mit Kräutern gehören zu den wissenschaftlich / schulmedizinisch nicht anerkannten – den sogenannten naturheilkundlichen oder alternativmedizinischen - Heilverfahren. Bei anhaltenden oder zunehmenden Beschwerden sowie bezüglich möglicher Wechselwirkungen mit Medikamenten sprechen Sie bitte mit Ihrem behandelnden Arzt!