Praxis für traditionelle chinesische & japanische Medizin im Glockenbachviertel

Wege entsehen dadurch, dass man sie geht.
Franz Kafka

    
   

Mädesüß (Spirea ulmaria bzw. Filipendula ulmaria)

Das Mädesüß (Spirea ulmaria oder Filipendula ulmaria) wächst auf feuchten, nährstoffreichen Böden, daher sieht man es gerne an Bächen und Flussufern. Früher wurde es vermutlich zum Süßen von Honigwein, dem Met, verwendet. Außerdem riecht es insbesondere abends auf den Wiesen, die früher Mede genannt wurden, vanille- oder mandelähnlich und süß. Es gehört zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae) und ist daher mit Brombeere, Eberesche, Frauenmantel, Gänsefingerkraut, Himbeere, Hundsrose, Hagebutte, Nelkenwurz oder Weißdorn verwandt. Bekannt ist sie auch als Wiesenkönigin.

An rötlichen Stängel wachsen die dunkelgrünen gefiederten Blätter mit ihren behaarten Blattunterseiten. Da die einzelnen Fiederblätter denjenigen der Ulme ähneln bekam sie wohl den Beinamen „ulmaria“. Das Mädesüß blüht im Juni und Juli. Seine weißen Blüten stehen in trichterförmigen Blütenständen. Die kleinen radiärsymmetrischen Blüten mit den fünf gelblich-weißen Kronblättern öffnen sich nach und nach. Aus ihnen ragen zahlreiche Staubblätter hervor. Der botanische Name Filipendula stammt von den beiden lateinischen Wörtern „filum“ für Faden und „pendulus“ für hängend und bezieht sich auf die an dünnen Wurzelfasern hängenden Knöllchen beim Kleinen Mädesüß.

Mögliche Wirkungen von Mädesüß (Spireae herba) und Mädesüßblüten (Spireae flos)

Erst im Mittelalter wurde das Mädesüß als Heilpflanze beschrieben. Verwendet werden die Blüten (Flos) und das Kraut (Herba), also alle oberirdischen Teile. Mädesüß enthält die als Schmerzmittel bekannte Salicylsäure, die unter anderem auch fiebersenkend und entzündungshemmend wirkt. Sie wurde ursprünglich als Spiersäure bezeichnet und verschaffte der Pflanze den botanischen Namen „Spirea“. Wer empfindlich auf diesen Wirkstoff reagiert, sollte diese Arzneipflanze meiden. Die Pflanze wirkt aufgrund ihres Gehalts an Gerbstoffen aber auch zusammenziehend und kann Blutungen stillen. Sie wird außerdem in der Erfahrungsmedizin bei Allergien mit Juckreiz einsetzt. Zudem wirkt sie schweißtreibend.

Schwangere, stillende Mütter und Kinder unter zwölf Jahren sollten Mädesüß ebenso meiden wie Personen mit Salicylatüberempfindlichkeit. Zudem sind zahlreiche Wechselwirkungen mit Medikamenten möglich. Lassen Sie sich hierzu bitte beraten.

Quellen:
    • https://arzneipflanzenlexikon.info
    • https://www.phytodoc.de
    • Monographie der europäischen Arzneimittelbehörde EMA

Bitte beachten Sie: Diese Behandlungen mit Kräutern gehören zu den wissenschaftlich / schulmedizinisch nicht anerkannten – den sogenannten naturheilkundlichen oder alternativmedizinischen - Heilverfahren. Bei anhaltenden oder zunehmenden Beschwerden sowie bezüglich möglicher Wechselwirkungen mit Medikamenten sprechen Sie bitte mit Ihrem behandelnden Arzt!